Die 'Aerologischen Meßstelle - AMS' sowie die 'Meteorologische Radarstation' des MD in Strausberg-Nord

Inhalt

1. Vorbemerkungen

2. Die Technologie der Radargeräte

3. Das Prinzip des Wetterradars

4. Die analoge Sichtdarstellung

5. Die Wetterradarsysteme des MD der LSK / LV

6. Das eingesetzte Hauptsystem

7. Zur Geschichte der Aerologischen Meßstelle

8. Die Wetterradarsysteme des zivilen MD der DDR

9. Schlussbemerkungen


10. Anlagen » Dokumente


1. Vorbemerkungen

Die 'Aerologischen Meßstelle - AMS' sowie die 'Meteorologische Radarstation' des MD war direkt am Flughafen Strausberg-Nord disloziiert. Hier wurden bei Bedarf Wetterballonaufstiege durchgeführt sowie regelmäßig eine Niederschlagsradarkarte für das Territorium der ehemaligen DDR produziert. Dazu war ein Zweikanal-Wetter-Radar installiert.

Die 'Eigenproduktion' einer Niederschlagsradarkarte war im Grundsatz nicht unbedingt notwendig, da seitens des MD der DDR, wenn Niederschlagsechos festgestellt wurden, von der FWW Schönefeld stündliche Karten produziert und über Faks verbreitet wurden. Aber bei militärischer Notwendigkeit konnte kein direkter Einfluss auf den konkreten Beobachtungsraum als auch dessen Zeitrahmen genommen werden.

An realen Fakten existierte bis Anfang 2009 nur noch der Beitrag aus der Zeitschrift » Volksarmee KW 35 von 1987 «. Wir haben uns bemüht, auch unter Mithilfe externer Spezialisten, etwas Licht in dieses für die tägliche Arbeit innerhalb unseres Dienstes einmal so wichtige Kapitel zu bringen. Die Resultate stellen wir hiermit vor.

2. Die Technologie der Radargeräte

Das Arbeitsprinzip der Radargeräte ist einfach zu verstehen, obwohl die theoretischen Grundlagen recht komplex sind. Der Aufbau und die Bedienung eines Radargerätes berührt viele technische Disziplinen angefangen vom Bauingenieurwesen, über Mechanik und Elektroinstallation bis zur Hochfrequenztechnik und Datenverarbeitungssystemen. Beginnend mit der Physik haben einige Naturgesetze hier eine besondere grundlegende Bedeutung.

Für die Arbeit eines jeden Radargerätes wirken drei grundlegende physikalische Gesetzmäßigkeiten:

1. Die Reflexion elektromagnetischer Wellen. Wenn diese Wellen auf einen elektrisch leitenden Körper treffen, werden sie reflektiert. Wird die reflektierte Welle am Ursprungsort (als „Echo”) wieder registriert, ist das ein Beweis dafür, dass sich in Ausbreitungsrichtung ein Hindernis befindet.

2. Die konstante Ausbreitungsgeschwindigkeit der elektromagnetischen Wellen. Die elektromagnetischen Wellen breiten sich mit annähernder Lichtgeschwindigkeit aus. Durch diese konstante Ausbreitungsgeschwindigkeit lässt sich die Entfernung von reflektierenden Objekten durch Messung der Laufzeit der Impulse exakt bestimmen.

3. Die geradlinige Ausbreitung der elektromagnetischen Wellen. Bei der Ausbreitung der elektromagnetischen Wellen im Frequenzbereich der Radargeräte geht man von einer geradlinigen Ausbreitung aus. Durch spezielle Antennen können die elektromagnetischen Wellen (heutzutage) in eine bestimmte Richtung gebündelt werden. Somit ist es möglich, die Winkelkoordinaten -Seitenwinkel und Höhenwinkel- direkt zu bestimmen.

Durch die konsequente Nutzung aller drei Gesetzmäßigkeiten kann man mit Hilfe eines Radargerätes die Entfernung, Richtung und Höhe eines Zieles feststellen.

Man spricht bei der Ausbreitung der elektromagnetischen Wellen von quasioptischen Eigenschaften. Natürlich gibt es auch hier Effekte, die von der Optik bekannt sind, wie Beugung, Brechung und Reflexion. Davon haben aber die Beugung und Brechung nur untergeordnete Bedeutung.

3. Das Prinzip des Wetterradars

Das technische Prinzip eines Wetterradars ist dem eines gewöhnlichen Primärradars sehr ähnlich und es unterliegt auch vielen gleich gearteten Problemen. Der wichtigste Unterschied besteht darin, dass bei einem Radargerät für die Luftraumaufklärung ein Ziel nur detektiert wird (Target vorhanden: ja/nein), gemessen werden nur die Koordinaten des Zielstandortes.

Bei einem Wetterradar hingegen wird das Echosignal auch in der Amplitude gemessen. Diese Daten geben schließlich Aufschluss darüber, in welcher Intensität und in welcher Konsistenz reflektierende Objekte im Beobachtungsraum existieren.

Es existieren aber auch noch mehr größere Unterschiede. Dies ist oft durch die Tatsache bedingt, dass das gesuchte Objekt eine unterschiedliche Form aufweist. Wolkenfelder haben nun mal bedeutend größere Ausmaße als ein Flugkörper, sind dafür aber für manche Frequenzen halbdurchlässig. Beste Ergebnisse im Sinne eines Wetterradars erzielen hier Mehrfrequenzradargeräte. Die im Wetterradar eine andere Bedeutung haben, als in einem Mehrfrequenzaufklärungsradar.

Die Radarprinzip stellt dar, wie ein starker leistungsfähiger Sendeimpuls an einem Gegenstand reflektiert wird und als Echo in Richtung der Antenne zurückgeworfen wird. Das Sendesignal hat zwar eine außergewöhnlich hohe Leistung, aber das wieder empfangene Echo ist normalerweise sehr, sehr schwach und benötigt somit einen extrem empfindlichen Empfänger zur Auswertung und Interpretation der Echos.

Bei einem gewöhnlichen Primärradar werden Echos von Flugzeugen oder anderen fliegenden Objekten erwartet. Für dieses Primärradar bedeuten die Echos von Wettererscheinungen eine unerwünschte Störung, die es herauszufiltern gilt. Im Gegensatz dazu ist bei einem Wetterradar das Echo von Flugzeugen Störungsursache. Beide Radargeräte müssen aber gegen Störungen von Festzielen geeignete Maßnahmen ergreifen.

Die Radargrundgleichung

Wetterradarsysteme funktionieren ja nach einem ähnlichen, ja fast dem gleichen Prinzip wie die Primärradargeräte. Der wichtigste Unterschied zwischen der effektive Rückstrahlfläche eines Flugkörpers und dem einer Wettererscheinung ist der, dass z.B. auch die kleinste Regenwolke sehr viel größere geometrische Ausmaße hat, als das größte Flugzeug. Aber dafür ist die Wolke für die Radarfrequenzen „halbdurchlässig”.

Welchen enormen Einfluss die Größe und die Anzahl von z.B. zu ortenden Regentropfen in der Praxis haben, kann an einem Wetterradarbild gesehen werden. In sehr großer Höhe bei den dort herrschenden Temperaturen beginnt es zu schneien. Trockener Schnee hat eine sehr geringe effektive Reflexionsfläche. Im Sinkflug erreichen die Schneeflocken wärmere Luftschichten. Sie fangen an, aufzutauen. Der Schnee wird erst einmal nass und die Reflektivität erhöht sich drastisch.

In den tieferen wärmeren Luftschichten fallen also nur noch Wassertropfen. Die effektive Reflexionsfläche verringert sich wieder, dafür erhöht sich deren Fallgeschwindigkeit. Dieser Effekt verursacht eine höhenabhängige Helligkeitsbandbreite, das sogenannte „bright band”, auf dem Radarbildschirm.

Welche Formel wird nun im Wetterradar benutzt? Laut Grundaussage muss das Wetterradar die Größe des Echosignals messen. Das Echosignal soll also eine Funktion von der Art, der Größe und der Anzahl von Wetterobjekten pro Volumeneinheit sein. Die Parameter des Radargerätes sind möglichst als Konstante K zusammenzufassen:

Hierbei sind:
Der Wert e hängt von den pysikalischen Eigenschaften der reflektierenden Objekte (Niederschlags- oder Wolkenteilchen) ab. Es kann Werte von etwa 0,208 für Eis und Schnee bis etwa 0,93 für Regentropfen annehmen. Das große Problem für ein Wetterradar ist, dass in dieser Gleichung drei Unbekannte ( e, N, d ) enthalten sind, welche die Software des Radargerätes bestimmen muss. Zudem sind auch Mischformen von Niederschlagsarten möglich. Der Wert für e kann also weit variieren.

Das „Bright Band”

„Bright Band” - Probleme beziehen sich auf das vergleichende Reflexionsvermögen von besonderen Objekttypen (in diesem Falle dem Niederschlag). Die Graphik zeigt die verschiedenen Stufen des Niederschlags, wenn sie zur Bright Band- Wirkung führt. Die Bezeichnung stammt noch aus der Zeit der Einfarben- Analog- Bildschirme, wo eine höhere Reflektivität durch ein helleres Signal angezeigt wurde. Bei einem Vertikalschnitt durch die Atmosphäre erscheint die Schmelzzone dann tatsächlich als ein helles Band.

In der Schmelzzone, wo feste Niederschläge wie Schnee und Graupel in Regen übergehen, ist die Reflektivität etwas erhöht. Diese Erhöhung ist bei stratiformen Niederschlägen („Landregen”) stärker ausgeprägt als bei schauerartigen Regenfällen. Niederschlag beginnt im Normalfall immer in sehr großen Höhen. In dieser Region ist die Temperatur normalerweise unterhalb des Gefrierpunkts des Wassers. Deshalb beginnt der Niederschlag mit der Bildung von sehr kleinen Eiskristallen, die der Schwerkraft folgend, langsam in Richtung Erdoberfläche fallen.

Also in sehr großen Höhen bilden sich dann größere Eiskristalle, die Schneeflocken. Auf dem Weg nach unten wird irgendwann der Punkt erreicht, bei welchem die Lufttemperatur über den Gefrierpunkt steigt. Ab diesem Moment wird das Eis der Schneeflocke langsam beginnen zu schmelzen. Anfangs wird die Eisoberfläche des Schneekristalls mit einer dünnen Schmelzwasserschicht überzogen. Wasser reflektiert aber die elektromagnetischen Wellen fast 10 mal besser, als Eis. Die Schneeflocke ist aber noch genauso groß wie vorher - sie wird also eine sehr große effektive Reflexionsfläche aufweisen.

Dieser hoch reflektierende schmelzende Schnee erscheint dem Bodenwetterradar als intensiverer Niederschlag, als es tatsächlich ist. Diesen „Bright Band”- Effekt muss die Software des Wetterradargerätes also rechnerisch korrigieren. Da der schmelzende Schnee auch weiterhin nach unten fällt, schmilzt es weiter, bis aus dem nassen Schnee reiner Regen wird. Regentropfen sind kleiner und fallen auch schneller, somit ist nicht nur die Größe der Tropfen, sondern auch ihre Konzentration reduziert. Das Radarreflexionsvermögen ist dann in bezug auf Intensität des gesehenen Wetters realistischer.

Üblicherweise befindet sich die Schmelzzone etwa 200 bis 500 Meter unterhalb der Nullgrad-Grenze. Fallen die Niederschläge bis zum Erdboden als Schnee, kann es kein Helles Band geben.

Stärke der Reflektivität

Die Stärke der Reflektivität der Wettererscheinungen ist nur relativ zueinander vergleichbar, da das Echo stark frequenzabhängig ist und die Daten von zwei verschiedenen Radarstandorten sehr wahrscheinlich nicht gleich groß sein werden!

Zu jeder Wetterradarstation gehört eine Tabelle über die Größe von Radarechos, um aus der Stärke von den von der Antenne empfangenen reflektierten Echosignalen Schlüsse auf die verschiedenen Arten Wettererscheinungen zu ziehen und welche verwendet werden kann, um Wetterdaten von anderen Objekten zu unterscheiden und somit das auf dem Monitor gezeigte Radarbild interpretieren zu können.

Reflektivität Wetter - Objekte
größte Reflexion





schwächste Reflexion
Boden-Echos
Flugkörper
nasser Hagel
Regen
nasser Schnee
trockener Hagel
trockener Schnee
Niesel

Reflektivität in Abhängigkeit vom Wetterobjekt

Alle Objekte besitzen eine bestimmte Größe der Reflektivität. Deshalb kann das von der Antenne empfangene, in Stärke und Form variierende Echo interpretiert werden, um eine Schlussfolgerung über die Art und den Schweregrad einer Wettererscheinungen zu ziehen.

Es wird betont, dass die Reflektivität nur eine grob geschätzte Größe ist. Die Optimierung des Systemes wird oft mit Hilfe von Wetterdaten von anderen Sensoren (wie vom Radar unabhängige klassische Wetterstationen) ausgeführt, um eine optimale Leistung des Wetterradargerätes sicherzustellen! (Dies wird aber stets auf einen konkreten Standort bezogen.).

Alle Arten von Wettererscheinungen und Objekte verursachen eine bestimmte Größe von reflektierter Energie. Eindeutige Festziele, also am Boden gelegene bewegliche und unbewegliche Objekte, erzeugen die stärksten Echosignale.

Diese Tabelle vergleicht Radarechos nur für Niederschlag. Natürlich gibt es auch andere Arten von Wettererscheinungen, aber diese werden nicht in dieser Tabelle betrachtet. Regen wird am häufigsten mit Hilfe einer Beziehung zwischen der Reflektivität (Z in mm6/m-3) und seiner Niederschlagsintensität (R in mm / h-1) gemessen. Vordefinierte Tabellen über die Reflektivität werden an jeder Wetterradarstation als Grundlage für eine Anfangsinterpretation und Berechnung verwendet.

Die Regenrate R kann aus der Reflektivität Z mit empirisch ermittelten Formeln berechnet werden. Es ist allerdings schwierig, genaue Beziehungen zwischen der Reflektivität und der Niederschlagsmenge (Regenrate) herzustellen, Sind es wenige große oder viele kleine Tropfen?.

4. Die analoge Sichtdarstellung

Je nach Art der anzuzeigenden Informationen können die Sichtgeräte eines Radargerätes unterschiedlich arbeiten. Die einfachste Darstellung ist das analoge A-Scope, vergleichbar mit der Anzeige auf einem Oscilloscope, mit einer Amplitudenauslenkung (deflection modulation). Auf dieser Art Sichtgerät kann nur die Zielentfernung (im Ausnahmefall noch die Kennung) angezeigt werden. Der Seitenwinkel muss auf einer zusätzlichen Anzeige, welche mit der Antennendrehung gekoppelt ist, bereitgestellt werden. Das A-Scope nutzt normalerweise eine Elektronenstrahlröhre zur Anzeige. Die Auslenkung wird durch einen sägezahnförmigen Impuls an den horizontalen Ablenkplatten bewirkt. Die Läge des Impulses (also die Dauer der Auslenkung) bestimmt den Maßstab für die Entfernung.

Heutzutage hat das A-Scope seine Bedeutung verloren. Es wird in älteren analogen Radargeräten höchstens noch als Kontrolloszilloscope verwendet. In modernen digitalen Radargeräten ist der Betrieb eines A-Scopes sinnlos geworden, da die Zielzeichen nicht mehr als Videosignal, sondern nur noch als Datenwort existieren. Zu den digitalen Signalen gibt es keine Möglichkeit, ein Synchronsignal zu erhalten. Sie können also nur intern getriggert werden. Deshalb ist es mit einem einfachen Oszilloskop unmöglich, die Bitfolge zu analysieren. Die einzige Aussage, die getroffen werden kann ist, dass ein Signal vorhanden ist, die Treiberstufe für das digitale Signal also offensichtlich funktioniert.

Darstellung der Radarsignale auf einem Rundsichtgerät

Eine bessere Übersicht als auf einem A-Scope erhält man auf einem PPI- Sichtgerät (Plan Position Indicator). Hier kann neben der Entfernung auch der Seitenwinkel abgelesen werden. Die Zielinformation wird durch Helligkeitsmodulation dargestellt.

Die Zusatzinformation durch ein gekoppeltes Sekundärradargerät werden durch einen Bogen hinter dem Zielzeichen dargestellt. Bei manchen Sichtgeräten kann der Mittelpunkt der Darstellung auch exzentrisch verschoben werden, um wichtigere Sektoren hervorzuheben. Eine deutschsprachige Bezeichnung „Rundsichtgerät” wurde in der Vergangenheit für das PPI-scope genutzt

5. Die Wetterradarsysteme des MD der LSK / LV

Der Ausbildungsstand des fliegenden Personals bei den Luftstreitkräften der NVA wurde vor allem nach 1960 immer besser. Es erfolgten zunehmend Flüge unter schwierigen Wetterbedingungen am Tage und in der Nacht sowie im vom Luftfahrzeugtyp abhängigen Minimumbereichen.

Um hier bei der meteorologischen Sicherstellung den höheren Anforderungen gerecht zu werden, konnten ab 1969/ 70 7 Boden-Wetter-Radarstationen vom Typ BWR-X12 eingeführt werden. Diese Anlagen waren u.a. in PEENEMÜNDE, BRANDENBURG-BRIEST, KAMENZ, KOLKWITZ und CÖLPIN stationiert.

Laut dem ARMY FOREIGN SCIENCE AND TECHNOLOGY CENTER WASHINGTON DC wurde dieses System erstmals im Juni 1966 produziert.

Die Abbildung rechts zeigt ein Messemuster des BWR-X12 Systems, aufgenommen auf der 'alten' Muster·Messe in Leipzig.

Unterlagen aus Recherchen belegen, dass das Institut für Elektronik Dresden IED im Januar 1962 als Nachfolgeeinrichtung des Konstruktionsbüros für Elektromechanik KEB gegründet wurde. Der Zeitpunkt der Gründung des KEB lag noch vor April 1957. Anfang 1960 hatte das KEB etwa 15 bis 20 Mitarbeiter. Es unterstand als volkseigener Betrieb dem Ministerium für Nationale Verteidigung.

In den Jahren 1960 und 1961 entwickelte das KEB als eigenständige Aufgabe ein Gerät zur passiven (!) Radaraufklärung mittels 4 breitbandigen Antennen, deren Keulen in geeigneter Überlagerung die vier Quadranten des Vollkreises erfassten. Aus den Relationen zwischen den Signalen wurden näherungsweise die Einfallsrichtung und andere Parameter bestimmt und somit eine Peilung von Radargeräten in einem relativ großen Frequenzbereich ermöglicht.

Noch als Forschungsmuster wurden die Geräte sowohl zu Lande im Bereich der DDR als auch auf Schiffen der Volksmarine im Ostseegebiet erprobt. Insbesondere die Arbeiten zu den Antennensystemen wurden gemeinsam mit einem für die Nationale Volksarmee arbeitenden Institut in Berlin-Rahnsdorf ausgeführt.

Dieses Verfahren stellte ein Pendant zu der im VEB Entwicklungswerk Funkmechanik Leipzig gleichzeitig durchgeführten Entwicklung eines Ortungsgerätes mit umlaufender Antenne dar. Diese Entwicklung wiederum war der Ausgangszustand für das speziell für meteorologische Bedürfnisse weiter entwickelte Bodenwetterradarsystem.

 Technische Daten BWR - X 12
Sendefrequenz:  9375 MHz
Oszilatorfrequenz:  9340 MHz
Zwischenfrequenz:  35 MHz
Bandbreite:  1 MHz
Impulsfolgefrequenz:  427 / 854 MHz
Elevation:  -2 / +20°
Antennenöffnungswinkel:  20°
Bündelung horizontal:  0,65°
Bündelung vertikal:  1,75°
Bildschirm:  Ø 30 cm
Stromaufnahme:  100 A
Hochspannung:  12 KV
Betriebsspannung:  115 V / 427 Hz
Impulsdauer:  0,5 / 2 µsec
Wellenlänge:  l ~ 32 mm
Sendeleistung:  40 KW
Impulsleistung:  40 W
Empfängerempfindlichkeit:  15 dB
Antennengewinn:  43 dB
Drehzahl:  6 U/min
Reichweite:  300 km
Hersteller:  VEB Funkmechanik Leipzig

Da es ab 1972 Ersatzteilprobleme gab und eine Weiterproduktion dieses Gerätes unwirtschaftlich war, wurde vom gleichen Hersteller als Nachfolger das Schiffsradargerät TSR-1 mit 11 Exemplaren erworben. Es reichte für eine Wetterüberwachung im Bereich bis 150 km. Die Brauchbarkeit dieses Typs war unterschiedlich. Z.B. machte ROTHENBURG schlechte, BRANDENBURG-BRIEST dagegen sehr gute Erfahrungen. Allgemein war vorgesehen, diese Geräte zu modifizieren. Dies u.a. durch eine Erhöhung der Vorverstärkung, eine geänderte ZF-Anlage sowie eine andere Antennensteuerung.

Eine erste umgebaute TSR-1 befand sich neben dem Mustergerät an der AMS in STRAUSBERG am Standort MARXWALDE im Einsatz.

Die meisten einsatzbereiten Anlagen arbeiteten bis zur Schließung der Flugwetterwarten. So z.B. in BRANDENBURG-BRIEST bis 1994 die TSR-1 und in PEENEMÜNDE, wo das BWR-X12 von 1970 bis zum Sommer 1991 infolge eines effektiven Wartungs- und Servicevertrages mit Schiffselektronik Rostock sehr gute Dienste leistete.

  BWR-X12 - Antennensystem auf der Flugleitung in PEENEMÜNDE.
  Das Sichtgerät befand sich in der gedeckten Flugleitung, ca. 50-100m daneben. Auf der alten Flugleitung,
  in dem sich anfangs auch die FWW befand, ist noch der Stahlmast mit den Steigeisen zu sehen, auf dem
  sich der mechanische Böenschreiber von JUNKALOR befand, wo das Aufzeichnungsgerät sich senkrecht
  unter dem Windgeber befinden musste. Ganz rechts ist der Mast mit dem elektrischen Böenschreiber
  sichtbar. Historische Aufnahme von 1991
  Melde- und Beobachtungsturm auf der Insel Ruden, gleichzeitig 5000m Punkt des FP Peenemünde.
  Historische Aufnahme von 1988 mit Antennenträger eines BWR-X12a Systems der Volksmarine. © Horst88-1
  TSR-1 - Antennensystem auf dem Dach der ehemaligen Flugleitung in PRESCHEN.
  Die Aufnahme entstand am 16.04.1994 anläßlich eines Treffens ehemaliger Flugmeteorologen.

1989 war der Einsatz einer TSR-Weiterentwicklung TSR-333 für PAROW geplant. Auch für ornithologische Überwachungen gab es Vorstellungen über einen Einsatz dieses neuen Gerätes, es sollte u.U. am neuen Standort des ILN in Greifswald-Neuenkirchen installiert werden.

Die Abbildung rechts zeigt das Sichtgerät sowie das Steuerpult eines TSR-333 Systems. Dieses System stellte eine transistorisierte Schiffsfunkmeßanlage für den Einsatz zur Navigation, nautischen Sicherstellung der Schiffsführung und des Kollisionsschutz dar.

Auf Grund ihrer technischen Eigenschaften, einer starken horizontalen Bündelung der ausgestrahlten Energie und durch die Rotation der Antenne, konnten gleichzeitig Peilung und Entfernung zu einem Ziel mit hoher Genauigkeit ermittelt werden. Sie wurde deshalb von Anfang an zur Seeraumbeobachtung eingesetzt und wurde in ihrer direkten militärischen Nutzung auch zur Steuerung des Waffeneinsatzes benutzt.

Diese Technik wurde hauptsächlich als Funkmeßsystem zuerst in die Schiffe der Kondor-Klasse (NATO-Code) für eine Klasse von Minensuch- und Räumschiffen MSR der Volksmarine der DDR eingebaut. Die Schiffe trugen in der VM die Projektnummer 89.1/2. 1984 erfolgte eine Umklassifizierung der Schiffe zum Küsten-Minenabwehrschiff MAW. Die Planungen zum Projekt 89.0 wurden 1965 vom Institut für Schiffsbautechnik Wolgast ISW und der Peenewerft durchgeführt. Ab 1967 begann dann die Fertigung. Bis 1970 wurden 21 Schiffe für die Volksmarine gebaut.

Weiterhin in die Schiffe der Balcom-Klasse (NATO-Code) für eine Klasse von kleinen U-Boot-Jagd UAW Schiffen, seit 1984 als Küstenschutzschiffe 3. Ranges KSS bezeichnet. Diese waren eine Eigenentwicklung der DDR mit sowjetischer Technik und wurde unter Projekt 133.1 geführt. Der Entwurf wurde in der Peenewerft Wolgast ab Februar 1972 veranlasst, Baubeginn war ab Herbst 1978. Insgesamt wurden 16 Einheiten gebaut.

Die TSR 222 in die Leichten Torpedo-Schnellboote LTS der Volksmarine des Projektes 63, die Entwicklung und der Bau erfolgte wiederum in der Peenewerft Wolgast. Das erste Serienboot wurde am 25.Juli 1964 übernommen. Insgesamt wurden 30 Boote in Dienst gestellt, die Außerdienststellung des letzte Bootes erfolgte am 31. März 1977. Die TSR-Systeme wurden dabei später ca. ab 1970 im Rahmen eines Modernisierungsprogrammes eingebaut und ersetzten ein älteres Funkmesssystem.

Der Begriff 5000m Punkt des FP Peenemünde wurde von den Erstnutzern der Einrichtung geprägt. Er hat nichts mit dem späteren 4000m Punkt des Platzes ETPE, der im Wesentlichen durch das JG-9 genutzt wurde, zu tun. Dieser befindet sich als kleiner Turm im Wasser und ist (noch) vorhanden.

Der auf dem Foto dargestellte, ehemalige Meßturm wurde etwa 1940 gebaut und gehörte zur Meßbasis der Erprobungsstelle der Luftwaffe Peenemünde - West. Ähnliche Meßstände befanden sich auf den Inseln Greifswalder Oie, Rügen und Bornholm. Diese wurden zur Flugbahnbeobachtung bei der Erprobung vorwiegend der Vergeltungswaffen V1, V2 & V3 eingesetzt. Nach Beendigung des II. Weltkrieges sollte der Turm zunächst gesprengt werden, dies konnte durch den Einspruch des Wasserstrassenamtes Stralsund verhindert werden. Anfangs der 50er Jahre richtete man hier eine Signalstelle ein. In den frühen 60er Jahren wurde auf dem ehemaligen Meßturm eine Funkstelle der Volksmarine installiert.

Konkret war dort ein 24 Mann umfassender Technischer Beobachtungszug disloziiert, einer von 12 der Grenzbrigade Küste. Und diese nutzte die abgebildete Funkmeßanlage. Und genau ab hier wird es etwas unklar. Verschiedene Quellen sprechen von dem TSR-333 als Ersatz für eine BWR-X12a. Aber für eine sowjetische Variante. Dieser BWR-Typ soll auch auf Schiffen vorwiegend der Baltischen Flotte verbaut worden sein. Leider verhalten sich russische Quellen dazu bisher völlig unkooperativ. Es ist dabei alles denkbar: Die auf dem obigen Foto zu sehende Anlage wurde zur Überwachung des Seeraumes am östlichen Ausgang des Greifswalder Boddens eingesetzt und normalerweise im 10 Seemeilen (Sicht-)Bereich betrieben, aber bei gutem Funkmesswetter konnte man bis Bornholm und weiter sehen. Auf der Nachbar-Insel Greifswalder Oie war ein System MR 10 installiert.

Im meteorologischen Dienst kam eine modifizierte Version mit geringerer Auflösung, höherer Verstärkung und geringerer Bündelung der Strahlkeule zum Einsatz.

 Technische Daten TSR - 333 / 222
Wellenlänge:  l ~ 30 mm
Durchschnittsleistung:  Magnetronsender HMI-952
Reichweite Strahler·Länge 222 mm:  20 km
Reichweite Strahler·Länge 333 mm:  70 km
Antenne:  Schlitzstrahler AS 2/3 inkl. Getriebe & Antrieb
Abstrahlung:  horizontale Bündelung < 1°
Stromversorgung:  statischer Umformer mit Drehstromvorsatz
Hersteller:  VEB Gerätewerk Leipzig

Unabhängig von den genannten Radargeräten wurde an den meisten Geschwader-Flugplätzen die dort für die Flugsicherheit vorhandenen Funkmessstationen gelegentlich für die Ortung meteorologischer Ziele (vor allem bei gewitterverdächtigten Echos) genutzt. So konnte sich z.B. schon 1963 der für den Flugdienst verantwortliche Meteorologe in Neubrandenburg persönlich an den Sichtgeräten der P-30 und des Höhenfinders PRW-10 über geortete Echos im horizontalen und vertikalen Regime informieren.

Die größte Investition des MD der LSK / LV auf dem Wetter-Radar-Sektor war 1970 die Einführung und Inbetriebnahme der sowjetischen Wetterradarstation MRL-1.

6. Das eingesetzte System MRL-1

In der Entwicklung von Meterwellenradargeräten zur Ortung und Verfolgung von beweglichen Zielen brachte es die ehemalige Sowjetunion auf beachtliche Erfolge. Die Geräte in der Truppe reichten von den Anfängen der P-8 ab 1949 bis über die P-18 hinaus. Auf diesen Erfahrungen basierend wurden auch schon frühzeitig spezielle Radargeräte zur Beobachtung meteorologischer Erscheinungen und Phänomene entwickelt.

Für das auf der AMS installierte System sind offenbar mehrere Entwicklungsphasen zu verzeichnen. Bei dem System MRL-1 handelte es sich eigentlich um ein Einkanal-Wetter-Primärradar, dessen Primärkanal in der Standardvariante anfänglich mit einer Wellenlänge von l = 32mm ausgerüstet war und welches unter der Bezeichnung Wolke erstmalig 1966 gebaut worden ist. Diese Bezeichnung ist insoweit sinnvoll, weil mit den verfügbaren Wellenlängen schon kleintropfiger Niederschlag und auch Nebel, der allerdings nur mit einer Reichweite in der Größenordnung 10..20 km, geortet werden konnte.

In den 1970er Jahren wurde die MRL-2 und ab 1976 die MRL-5 mit der Bezeichnung Radio-Hagel eingeführt. Diese letzte Station wurde offensichtlich vorwiegend zur Ortung kräftiger Gewitterzellen mit Hagel eingesetzt. Dafür ist die verwendete Wellenlänge von l = 10cm des zweiten Kanals gut geeignet.

Auf der AMS war eine modifizierte Version der MRL-1, eben eine Zweikanal-Variante, installiert worden. Der Beobachtungsbeginn damit wird auf das Jahr 1971 datiert.

Bei der Abbildung auf der rechten Seite soll es sich, folgt man der zugehörigen Veröffentlichung, um eine kommentierte Aufnahme zu Publikationszwecken handeln, die mittels originaler Sichtgeräte einer MRL-1 im Jahre 1987 angefertigt wurde. Bei den Anzeigen soll es sich um Kondensstreifen von Flugzeugen des Types IL-14 handeln, welche in ca. 3000m Höhe flogen.

 Technische Daten MRL-1
Wellenlänge Kanal 1:  l ~ 8 mm
Wellenlänge Kanal 2:  l ~ 32 mm
Durchschnittsleistung:  200 und 65 kW
Impulsbreite:  1, 2 und 0,8 µs
Impulsfolge:  300, 600 und 1125 Impulse/Sek
Reichweite Kanal 1:  300 km
Reichweite Kanal 2:  150 km
Parabolspiegel:  Ø 3 m
Stromversorgung:  400 Hz über Frequenzumformer WPL-30 vom 50 Hz-Netz
Hersteller:  Radiowerk Gorki UdSSR


  Sichtgeräte einer P-12 » zur historischen Demonstration des 'Feeling's mittels einer ähnlichen Technik

  Sichtgeräte eines Prototypen einer MRL-1 aus dem Jahr 1961 » man beachte die Größen der Monitore
  zum vorigen Bild und dass zwischen beiden Aufnahmen ca. 30 Jahre technologische Entwicklung liegen

  Aufnahme der AMS mit MRL-1 auf Hügel von 1992 vor der Demontage. Mitte rechts ist die Leichtbau-
  unterkunft mit den Arbeits- und Aufenthaltsräumen zu sehen, darüber das Antennensystem des
  TSR-1 – Mustergerätes.

7. Zur Geschichte der Aerologischen Meßstelle · AMS

Im Jahr 1963 Inbetriebnahme der Höhenwindradaranlage HWR-2 an der Flugwetterwarte der VS-14 in STRAUSBERG/ Nord.
 Technische Daten HWR-2
Wellenlänge:  l ~ 30 mm
Impulsbreite:  1 µs
Taktfrequenz:  1000 Hz
Reichweite:  40 km
Parabolspiegel:  Ø 1.5 m
Hersteller:  EAW Treptow Berlin
Im Herbst 1970 Aufstellung der Meteorologischen Wetter-Radarstation MRL–1 auf dem Flugplatz der VS-14. Aufstellungsort war der östliche Teil des Flugplatzes, später auf einem vorbereiteten Hügel.

15.12.1970 bis 28.01.1971: Erster Beobachtungsdienst Im Mai 1971: Einstellung eines Wartungsingenieurs für die MRL-1 mit russischer Sprachkenntnis - einem der Autoren Im August 1971: Beginn der Routinebeobachtungen

Im November 1976 » Strukturveränderung, Unterstellung der Anlage an die ZFWW im ZGS-14

Diese Außenstelle bekam jetzt die offizielle Bezeichnung:

Aerologische-Meßstelle · A M S Stationskennung 09798, CCCC-Code: ETRS

Sie hatte folgende Aufgaben zu erfüllen: Der Personalbestand der AMS setzte sich 1990 zusammen aus:
  Panorama·Aufnahme der VS-14 mit AMS·Technik in der Bildmitte von 1991. In der Bildmitte sind 2 Parabolspiegel zu sehen.
  Der rechte kleinere gehört zur MRL-1, der andere zur Höhenwind-Radar-Station HWR-2. Im Lagergebäude daneben befand
  sich u.a. das erforderliche HWR-2 Steuergerät sowie das umfangreiche MRL-1 Beobachtungsarchiv.
  Rechts ist die Ballonhalle zu sehen, links daneben ist die MRL-Antenne nochmals sichtbar. Das Panoramabild ist horizontal verzerrt

Im Oktober 1991 Einstellung der Arbeit der AMS. Nach Entlassung der NVA-Angehörigen Ende 1990 wurde die AMS zunächst noch bis zum Oktober 1991 allein durch den Wartungsingenieur weiter betrieben.

1992 erfolgte der Abbau der Station und aller anderen diesbezüglichen Einrichtungen. Die MRL-1 wurde zunächst nach Dabendorf verlagert. Von dort soll sie nach unbestätigten Angaben in das französische Radar-Museum Strasbourg gekommen und dort im praktischen Betrieb zu Demonstrationszwecken weiter genutzt worden sein.

Anmerkung fk:
Dieses konnte bisher so nicht verifiziert werden, u.a. wegen rudelhaftem Auftretens von Museen in und um Strasburg. Wer genauere Informationen dazu bzw. gar einen Weblink hat, wird um Weitergabe gebeten!

8. Die Wetterradarsysteme des zivilen MD der DDR

Die erste zivile Wetter-Radar-Station erhielt die Flugwetterwarte Berlin-Schönefeld in den 1970er Jahren. Es war die Weiterentwicklung der MRL-1 mit der Typbezeichnung MRL-2. Im Januar 1986 erfolgte der Austausch mit einer MRL-5.

Die Abbildung rechts zeigt die Antennenmontage der MRL-5 in ETBS mittels eines INTERFLUG·Hubschraubers. Dazu wurde in der Zeitung »Neues Deutschland« vom 14.01.1986 unter dem Titel 'Ein Wetterkontrolleur unter rot-weißer Kuppel · Neue Radaranlage für den Meteorologischen Dienst' berichtet:

Ein neues Boden-Wetter-Radargerät wurde am Montag in Berlin-Schönefeld an den Meteorologischen Dienst der DDR übergeben. Die Präzisionsanlage vom Typ MRL-5 aus der UdSSR ist im Obergeschoß eines INTERFLUG-Gebäudes am rekonstruierten Standort des ebenfalls sowjetischen Vorgängers installiert worden. Darüber erhebt sich der Antennenaufbau mit einer rot-weiß gestreiften Kuppel von 6,40 Meter Durchmesser.
"Sicherheit - Pünktlichkeit - Regelmäßigkeit" lautet die Anforderung an den Flugverkehr in aller Welt. Bei dem sowjetischen Gerät handelt es sich um eine bereits in der Praxis bewährte Anlage. Sie dient der Niederschlagsortung im Entfernungsbereich bis zu 300 Kilometer und insbesondere der frühen Erkennung von Gewittern, starken Niederschlägen und Hagel. Auf diese Weise wird dazu beigetragen, daß vor unterschiedlichen Wettererscheinungen sowohl der Flugverkehr als auch verschiedene Bereiche der Volkswirtschaft rechtzeitig gewarnt werden können.
Vorteile des Gerätes gegenüber seinem Vorgänger liegen in nunmehr zwei Wellenbereichen, was genauere Messungen ermöglicht und zu erhöhter Flugsicherheit beiträgt. Geringeren Energieverbrauch und höhere Lebensdauer der einzelnen Baugruppen garantiert die Transistorbestückung ...

Zusätzlich wurden bis 1989/ 90 weitere Radarstationen in Neuhaus/ Rennweg, am Wetteramt in Leipzig Stadt und an der Seewetterwarte Warnemünde aufgebaut und in Betrieb genommen. Ihre Radarkarten wurden einzeln oder zu einer Gesamt-Radar-Karte in Schönefeld zusammengefasst und über Faks verbreitet.

1993 wurden die MRL-5 Geräte außer Betrieb genommen und z.T. verkauft -u. a. nach Litauen-. An ihrer Stelle kamen weitgehend automatische Stationen zum Einsatz, wodurch die Karten zentral zusammengestellt und als Gesamtbereichs-Radar-Analyse verbreitet wurden. Das Stationsnetz in den neuen Bundesländern umfasste 2009 die bisherigen Stationen Neuhaus/ Rennweg und Rostock-Warnemünde sowie die Station Berlin-Tempelhof. Neu hinzu kamen Dresden und Ummendorf. Leipzig und Berlin-Schönfeld wurden geschlossen.

9. Schlussbemerkungen

Das Material der Kapitel 2, 3 und 4 wurde durch freundliche Unterstützung direkt einer Webseite entnommen, die sich zu Lehrzwecken mit dem komplexen Thema der » Radartechnik « befasst. Wir möchten ausdrücklich betonen dass quasi jedwede Information dieser Seite entnommen wurde und nicht etwa einen eigenständigen Beitrag darstellt. Ausserdem wurden die Informationen hier teilweise sehr gestrafft und wir verweisen bei weiterem Interesse an diesem Thema unbedingt auf die Originalseite.

Die Zusammenstellung des Materials der Kapitel 5 und 8 sowie weitere Ergänzungen erfolgte durch etxm/ hg.

Das Material der Kapitel 6, 7 und 8 beruht hauptsächlich auf Informationen von Major a.D. G.Benzin.

Wesentliche Grundinformationen der Kapitel 1 und 6 wurden zuvor von H-J.Albrecht beschafft.

Anmerkung fk:
Hier kann man sehen, was durch eine konzertierte Aktion an Informationsgewinn erreichbar ist. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten. Man kann auch formulieren, es war fast so wie früher.

Einige der zuvor genannten und auch nicht genannten Autoren zum Thema sind etwas erstaunt über die -offenbar für uns alle- sich durch die Gesamtrecherche nunmehr ergebenden neuen Zusammenhänge. Das zeigt einerseits einmal mehr, wie gut die Geheimhaltung gerade auf militärischem Gebiet in unserem Verantwortungsbereich funktioniert hat.

Ich nehme hier abschließend nochmals Bezug auf die Bemerkung im Kapitel 1, was uns bis wann dazu noch bekannt war. Heutzutage ist es unter Einsatz der neuen Mittel, mal salopp gesagt, ein Leichtes, unter der Voraussetzung, über einige konkrete Detailinformationen zu verfügen, Zusatzinformationen zu beschaffen. Das ist die andere Seite der Medaille. Das liegt ganz einfach daran, dass sich genügend ehemals befreundete Einrichtungen mit der Aufarbeitung ihrer Geschichte im Internet beschäftigen. Dies bevor sie ganz verloren geht, oder noch schlimmer, von den ahnungslosen Ignoranten, die jetzt Denken uns zu Führen, nach aktuellem politischen Bedarf dargestellt wird.

Goggle kennt 'Alles & Jeden', das ist kein Hinweis, sondern eine Warnung ! Deshalb werden wir auch weiterhin nicht jedes Dokument hier Online stellen, auch & gerade wenn es ein Original ist. Selbstverständlich aber werden bei Bedarf ehemalige Angehörige unseres Dienstes damit direkt versorgt.

7. Revision Dezember 2009 ÷ horst88-1 » Details zu BWR-X12a
6. Revision September 2009 ÷ hg & fk » Details & Abbildungen
5. Revision Juli 2009 ÷ gb & hg
4. Revision März 2009 ÷ hja & fk