Liste von 23 Artikeln vom 15.08.2008 bis 26.06.2011

Thema » Verkauf des FBZ / ZGS·14 durch die BIMA

Neue Eigentümer handeln nunmehr » Denkmal ist nach Restart wieder zugänglich

#23 » Am Fuchsbau ist Leben eingekehrt × Märkische Oderzeitung vom 26.06.2011

Petersdorf b. Bad Saarow (bw-moz) Im Bunker Fuchsbau in den Rauener Bergen zwischen Fürstenwalde, Rauen und Petersdorf ist am Sonnabend mit einem Fest und mehreren Führungen wieder Leben eingekehrt. Seit 2010 gehört das technische und militärische Denkmal Philipp Grellmann, der auf dem Gelände auch ein Hotel am Bunker plant.

Zahlreiche Interessierte kamen zum Fuchsbau, um die Führungen durch das Tunnellabyrinth zu erleben. Der 65-jährige Fürstenwalder Hans-Joachim Pötzsch, von 1977 bis Mai 1989 Oberstleutnant in der militärischen Anlage, führte die Leute und erzählte viel aus dem Bunker-Alltag zu DDR-Zeiten. Museumsleiter Pötzsch freut sich, dass nach einer Schließzeit der Bunker wieder der Öffentlichkeit präsentiert werden kann. „Das ist eine große beeindruckende Anlage mit super Aufarbeitung“, sagte Ralf Löhder aus Frankfurt nach der knapp dreistündigen Führung.

#22 » Investor plant Hotel am Bunker × Märkische Oderzeitung vom 19.06.2011

Petersdorf b. Bad Saarow (bs-moz) In dem seit gut einem Jahr unzugänglichen Bunker Fuchsbau bei Petersdorf bei Saarow (Oder-Spree) soll wieder Leben einkehren. Der neue private Eigentümer will nicht nur Führungen anbieten, sondern auch ein Hotel und eine Herberge errichten.

Am Freitag war es wieder wie so oft im Laufe des vergangenen Jahres. Eine Reisegruppe aus dem bayerischen Aschaffenburg hätte gerne den Bunker Fuchsbau besichtigt – stand aber vor verschlossenen Türen. Denn der Verein „Interessengemeinschaft Bunker Fuchsbau“, der mehrere Jahre lang dort gut besuchte Führungen anbot, darf das seit gut einem Jahr nicht mehr. Damals hatte der Geschäftsmann Philipp Grellmann aus Solingen (Nordrhein-Westfalen) das insgesamt 210 Hektar große Anwesen gekauft. In Ostbrandenburg ist er kein Unbekannter, hatte er doch auch den Honecker-Bunker bei Prenden (Barnim) erworben. Eine seiner ersten Amtshandlungen in Petersdorf war es, vor Ort die Schlösser auszutauschen und unter anderem den Vorsitzenden des Vereins, Silvio Winter, mit Hausverbot zu belegen.

„Dafür habe ich nie einen Grund erfahren“, sagt Winter, und auch Grellmann gibt sich nicht wirklich auskunftsfreudig. „Was stört sich die Eiche, wenn sich das Wildschwein dran schabt“, sagt er nur. Der Holzhändler, der bislang den Bunker Bunker sein ließ, aber die Hälfte der Waldflächen auf dem Gelände roden ließ, hat nun auch mit den Gebäuden große Pläne. Innerhalb von drei Jahren will er in den oberirdischen Gebäuden ein Drei-Sterne-Hotel mit etwa ~70 Betten und eine Herberge mit bis zu 100 Betten sowie ein Restaurant errichten. Dabei zählt er vor allem auf die Urlauber am nahegelegenen Scharmützelsee als Kunden und will das Hotelangebot in Bad Saarow, das vor allem aus Häusern ab vier Sternen aufwärts besteht, ergänzen.

Zunächst aber will Grellmann den Bunker wieder zugänglich machen. Für Sonnabend, 25. Juni, plant er ab 9 Uhr eine große Eröffnungsfeier. „Später wollen wir den Bunker mit akustischen und visuellen Mitteln inszenieren“, sagt Grellmann. Bis zu 50?000 Besucher pro Jahr will er mit dem unterirdischen Bauwerk als militärhistorischem und technischem Denkmal künftig anziehen. Werben will Grellmann dafür vor allem auch in Berlin. Auch Veranstaltungen sollen stattfinden. „Für September planen wir eine erste Rock am Bunker-Veranstaltung“, sagt Grellmann. Außerdem denkt er an Kunstausstellungen und regelmäßige Trödelmärkte auf dem Gelände.

Betrieben wird das Ganze von der Philipp Grellmann Fuchsbau GmbH. Aus der Finanzierung des Projekts macht der 24-Jährige, der in den Holzhandel seines Vaters eingestiegen ist, allerdings ein Geheimnis. „Die Investitionssumme tut nichts zur Sache“, sagt er nur. Einzige Summe, die er nennt, sind 50?000 Euro, die bereits in die Erneuerung der Elektrizität im Bunker geflossen seien.

„Ich muss mit dem Fuchsbau kein Geld verdienen. Ich will den Bunker als Denkmal erhalten“, sagt Grellmann. Wenn es so kommt, stehen Touristen aus Bayern und von anderswo bald nicht mehr vor verschlossenen Türen. Lediglich Silvio Winter von der Interessengemeinschaft wird weiter mit Hausverbot belegt.

Gelegen ist der Bunker Fuchsbau in den Rauener Bergen zwischen Fürstenwalde, Rauen und Petersdorf. Das Gelände gehört überwiegend zur Gemeinde Bad Saarow. Erbaut wurde der Bunker im Jahr 1942 in Zwangsarbeit von Häftlingen des KZ-Außenlagers Ketschendorf, genutzt wurde er anschließend von der SS. Nach dem Ende des Nationalsozialismus stand das Bauwerk zunächst leer, ehe die NVA der DDR es zum zentralen Gefechtsstand ihrer Luftstreitkräfte machte. 1990 übernahm die Bundeswehr die Anlage, 1994 endete die militärische Nutzung. Später nahm sich die „Interessengemeinschaft Bunker Fuchsbau“ der Gebäude an und organisierte Führungen. Seit dem Verkauf Anfang 2010 durch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben ist das Gelände in Privatbesitz.

#21 » Besitzer will Fuchsbau öffnen × Märkische Oderzeitung vom 11.09.2010

Petersdorf b. Bad Saarow (bs) Der Besitzer des Bunkers Fuchsbau bei Petersdorf, der Solinger Unternehmer Philipp Grellman, will den Bunker wieder teilweise für die Öffentlichkeit zugänglich machen. Unter anderem solle ab Ende Oktober ein Projekt 'Jugend forscht' laufen, teilte er mit. Die 'Interessengemeinschaft Bunker Fuchsbau' hat dagegen weiter Hausverbot.

#20 » Funkstille im Fuchsbaubunker × Märkische Oderzeitung vom 08.04.2010

Petersdorf b. Bad Saarow (MOZ) Wie es mit dem Bunker Fuchsbau, dem ehemaligen zentralen Gefechtsstand der DDR-Luftverteidigung, weitergeht, ist völlig offen. Der neue Eigentümer, ein Holzhändler aus Solingen, hat dem bisherigen Betreiber, der Interessengemeinschaft Bunker-Fuchsbau, die weitere Nutzung untersagt und die Schlösser ausgetauscht. Ob das technische Denkmal künftig wieder für Besichtigungen zugänglich ist, schloss Holzhändler Philipp Grellmann nicht aus. Von Stefan Lötsch

Kaum war der Solinger Holzhändler Philipp Grellmann Eigentümer des Bunker Fuchsbaus samt der dazugehörigen rund 168 Hektar Waldfläche, schritt er zur Tat. Er wechselte am 24. März die Tür-Schlösser an den Zugängen zu der unterirdischen Anlage aus. Die bisherigen Betreiber, die Interessengemeinschaft Bunker-Fuchsbau, die Führungen anbot und das technische Denkmal erhalten hat, hatte, von jetzt auf gleich, keinen Zutritt mehr. Wir wurden nicht informiert", sagt Silvio Winter, Vorsitzender der Interessensgemeinschaft. Seitdem herrscht Funkstille zwischen den Parteien.

Vor allem kommt die Interessengemeinschaft nicht mehr an die vielen Einrichtungsgegenstände, die Mitglieder in monatelanger ehrenamtlicher Arbeit in den Bunker geschafft und installiert haben, um dort den Besuchern eine möglichst realistische Atmosphäre des Gefechtsstandsalltages zu zeigen. "Es sind viele Leihgaben darunter", sagt Silvio Winter. Der Wert lässt sich nur schwer abschätzen. "Wir fürchten, dass die Sachen Schaden nehmen", so Silvio Winter. Nicht nur das, auch der Bunker selbst ist gefährdet. Die Belüftungsanlage funktioniert nicht mehr. Feuchtigkeit breitet sich aus. Es droht Schimmelbildung.

Wobei ein Denkmal nicht öffentlich zugänglich sein muss, sagt Beate Kirschner, kommissarische Leiterin des Bauordnungsamtes, zu dem auch die Untere Denkmalbehörde gehört. "Wir sind mit dem Eigentümer im Gespräch", so die Amtsleiterin. Es sei auch ein Vor-Ort-Termin verabredet. "Wir sind als Behörde dafür zuständig, dass das Denkmal nicht zerstört wird."

Was der neue Eigentümer, der Solinger Holzhändler Philipp Grellmann, mit dem Bunker vorhat, will er zumindest der Presse gegenüber nicht sagen. Schriftliche Anfrage beantwortet er nicht. Am Telefon deutet er zumindest an, dass der Bunker wieder geöffnet werden könnte.

Noch mit dem alten Eigentümer, der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, war ein Pachtvertrag ausgearbeitet worden, der auch den Gemeinden Bad Saarow und Rauen angeboten wurde. Damals war nicht nur eine monatliche Pacht von 500 Euro vorgesehen, sondern auch die Übernahme der Betriebskosten und der Sicherungspflicht. Die Gemeinden lehnten dankend ab.

Derweil scheint es Grellmann vor allem auf die 165 Hektar Wald abgesehen zu haben. Und da ist er in den neuen Bundeländern einschlägig bekannt. An mehreren Stellen hat er Kahlschläge vorgenommen, zuletzt in Prenden im Barnim. "Vor allem durch die neuen Bundesländer schlägt Grellmann seine Schneise", hat die Wochenzeitung Rheinischer Merkur in einem Artikel geschrieben. Auch rund um den Fuchsbau knattern inzwischen die Motorsägen, sind die Harvester im Einsatz. Wie er die Waldflächen, die er erworben hat, verwerten will, auch darauf will Grellmann der MOZ keine Antwort geben. Derweil ist die Oberförsterei Kolpin schon alarmiert. "Das ist mächtig was im Gange", sagt Frank Machill, Leiter der Oberförsterei. Fast täglich beobachte er, was und wie viel dort an Bäumen eingeschlagen wird.

#19 » Bunker "Fuchsbau" dicht × Märkische Oderzeitung vom 24.03.2010

Von Hans-Georg Wackwitz
Fürstenwalde (MOZ) Ärger um den Bunker Fuchsbau bei Fürstenwalde, ehemaliger zentraler Gefechtsstand der DDR-Luftverteidigung, sorgt seit Mittwochmittag wieder für Schlagzeilen. Sein Besitzer, ein Solinger Holzhändler, ließ um das unter Denkmalschutz stehenden Areal alle Schlösser auswechseln und erteilte dem Verein "Interessengemeinschaft Bunker Fuchsbau" Hausverbot. Auch für das Wochenende avisierte Führungen wurden untersagt.

Dagegen wird der Verein mit rechtlichen Schritten vorgehen, wie sein Vorsitzender Silvio Winter gegenüber der MOZ versicherte. Der Verein beruft sich dabei auf ein geduldetes Nutzungsverhältnis. Unterdessen hat die Interessengemeinschaft, so Silvio Winter weiter, bei der Unteren Denkmalschutzbehörde des Kreises angefragt, ob sie auf Grund der erfolgten Aussperrung auch den Strom abschalten können. Die Antwort der Behörde verblüffte selbst Silvio Winter: Der Strom könne für den Fuchsbau nicht einfach abgeschaltet werden, weil sonst der als Denkmal eingestufte Bunker Schaden nehmen können. "Wir sollen uns die Energiekosten auf gerichtlichem Wege einklagen."

Warum der Eigentümer so handelt, kann auch Stephan Regeler, Leiter der Hauptstelle Potsdam der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) nicht erklären. Fakt ist jedoch, wie Regeler gegenüber der Märkischen Oderzeitung bestätigte, dass der Bunker und etwa 190 Hektar Fläche ordnungsgemäß an den Holzhändler verkauft worden sind. Noch im Mai des Vorjahres erklärte der BIMA-Vertreter: "Der Käufer des Geländes hat sich verpflichtet, einen Mietvertrag zu dulden." Allerdings stellte in diesem Zusammenhang Regeler auch klar: Die Konditionen für den Mietvertrag seien vorgegeben und nicht mehr verhandelbar.

Welche Motive den neuen Besitzer bewogen so zu handeln, wie er gehandelt hat, konnte gestern nicht geklärt werden. Er war für die MOZ nicht erreichbar. Derweil schaltete die Interessengemeinschaft Bunker Fuchsbau ihre Anwälte ein, so Silvio Winter.

#18 » Rodelspaß ab 1. Mai geplant × Märkische Oderzeitung vom 10.03.2010

Petersdorf b. Bad Saarow (lö) Der lange und strenge Winter hat den Betreibern der künftigen Rodelbahn in Petersdorf den Terminplan durcheinander gebracht. Ursprünglich sollte die neue Freizeitattraktion schon zu Ostern den Betrieb aufnehmen. Nun habe man den 1. Mai anvisiert, sagte Fred Walter, einer der Geschäftsführer der Scharmützelbob GmbH. "Wir hoffen, dass dann richtig Frühling ist." Was die Besucher dann erwartet, ist auf dem Areal am ehemaligen Bunker Fuchsbau in der Straße Am Fuchsbau / Alte Fürstenwalder Straße schon zu erahnen. Gut die Hälfte der Gestelle, auf denen die Schlitten künftig fahren sollen, steht schon. Der Rest soll, sofern es der Frost nicht weiter verhindert, in den kommenden Tagen aufgebaut werden.

#17 » Abschreckung von Einbrechern × Märkische Oderzeitung vom 14.10.2009

Berichtigung

Rauen / Petersdorf (lö) Nicht um Bewegungen und Veränderungen im Altbergbaugebiet Rauen zu beobachten, überwacht der Verein Bunker Fuchsbau das Aussengelände um den Fuchsbau per Video. Vielmehr hat sich der Verein zu dem Schritt entschlossen, weil in dem Bunker in diesem und im vergangenen Jahr eingebrochen wurde. Das sagte Vereinsvorsitzender Silvio Winter gestern der MOZ. Er widersprach damit den Darstellungen eines Artikels in der MOZ, in dem der Zusammenhang zwischen Videoüberwachung und möglichen Stolleneinbrüchen hergestellt wurde.

Darüber hinaus wurde die Ordnungsverfügung des Landesbergbauamtes aufgehoben. Inzwischen wurden Warnschilder angebracht, die auf die Gefährdung aufmerksam machen.

#16 » Behörde widerspricht Bunker-Verein × Märkische Oderzeitung vom 13.10.2009

letzte Tagesbrüche aus dem Jahr 2002

Rauen / Petersdorf bei Bad Saarow (lö) Die Freifläche um den Bunker Fuchsbau bei Fürstenwalde wird nun auch mit Hilfe von Video überwacht. Diese Maßnahme begündet der Verein Bunker Fuchsbau damit, dass es im Umfeld sowohl im vergangenen Jahr als auch in diesem Jahr jeweils an zwei Stellen Einbrüche von alten Bergbaustollen gegeben habe. "Auf Grund wiederholter Einbrüche wird durchgehend videoüberwacht und die Alarmierung wurde jetzt auf die Freiflächen mit erweitert", heißt es auf der Homepage des Bunkervereins. Das Gelände, das größtenteils auf Rauener Gelände liegt, wurde in früheren Zeiten Kohle abgebaut. Es gibt noch viele alte Stollen.

Das es dort in diesem und im vergangenen Jahr neuerliche Einbrüche gegeben habe, davon hat allerdings das zuständige Landesamt für Bergbau keine Kenntnis. "Bei dem von der Interessengemeinschaft 'Bunker Fuchsbau' in 2009 gemeldeten Bruch handelt es sich um einen 'alten' Bruch, der aber bis dato nicht gemeldet wurde", heißt es in einer Antwort des Bergbauamtes auf eine MOZ-Anfrage. "Das hat die Auswertung der Befahrung des Gebietes durch das LBGR ergegeb". Eine kurzfristig erlassene Ordnungsverfügung wurde wieder aufgehoben, nachdem entsprechende Schilder aufgestellt wurden.

Der letzte dem Landesamt gemeldete Tagesbruch wurde im Jahr 2002 bearbeitet, so die Behörde. "Weitere Brüche aus dem Altbergbaugebiet Rauen wurden nicht gemeldet. Das Bergbauamt werde als Sonderordnungsbehörde nach brandenburgischem Ordnungsbehördengesetz sofort aktiv und treffe hiernach die notwendigem Maßnahmen, um eine im einzelnen Fall eine bestehende akute Gefahr für die öffentliche Sicherheit oder Ordnung abzuwehren, wenn ein Bruch gemeldet werde.

Für das kommende Jahr plant das Bergbauamt derweil Verwahrungsarbeiten im Altbergbaugebiet Rauen in Bereichen geplant. Das sei in Bereichen vorgesehen, die die öffentliche Sicherheit betreffen, teilte die Behörde mit.

Anmerkung fk: Sinnenstellende Satzkonstruktionen sind so im Original vorhanden

#15 » Einstiger Militärbunker "Fuchsbau" verkauft × Schweriner Volkszeitung vom 30.05.2009

von Georg-Stefan Russew
Der einstige Militärbunker "Fuchsbau" bei Fürstenwalde (Oder-Spree) ist jetzt durch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) an einen privaten Investor verkauft worden, bestätigte Stephan Regeler von der Potsdamer Außenstelle der BIMA. Zum Kaufpreis wollte der Sprecher nichts sagen. Nach Informationen dieser Zeitung soll jedoch rund eine Million Euro für den 7500 Quadratmeter großen Bunker mit 190 Hektar Waldfläche gezahlt worden sein. Käufer ist ein Holzhändler aus Solingen.

Zu Jahresbeginn, als der geplante Bunkerverkauf durch die BIMA bekannt wurde, sind dem Geschäftsmann aus dem Ruhrgebiet Kontakte ins rechtsextremistische Milieu nachgesagt worden. Wie der BIMA-Sprecher jetzt mitteilte, hätten sich keinerlei Anhaltspunkte dafür ergeben. Diese Verbindung soll ein Mitglied der Interessengemeinschaft hergestellt haben, die den Bunker als Technisches Denkmal betreiben.

Als Sicherheitsanker ist jedoch von der BIMA eine Klausel in den Kaufvertrag eingearbeitet worden, die es dem Käufer bei Vertragsstrafe verbietet, dass er den Bunker und die dazugehörigen Gebäude an Parteien und Organisationen aus dem rechtsextremen Spektrum verkauft oder vermietet. Was aus der "Interessengemeinschaft Bunker-freunde Fuchsbau" wird, ist unklar. Dem Verein ist zwar nach BIMA-Angaben ein Mietvertrag vom Holzhändler angeboten worden. Jedoch fehlt dem ehrenamtlich agierenden Verein das Geld. "Uns wird dennoch nach jahrelanger unentgeltlicher Arbeit das Rückgrat gebrochen", so Wolfgang Thiede von den Bunkerfreunden.

#14 » Holzhändler kauft Fuchsbau-Bunker × Märkische Oderzeitung vom 28.05.2009

Petersdorf b. Bad Saarow (lö) Der Bunker Fuchsbau, der ehemalige Zentrale Gefechtsstand der Luftverteidigung der DDR, hat einen neuen Eigentümer. "Wir haben am Dienstag den Verkauf notariell abgeschlossen", bestätigte Stephan Regeler, Leiter der Hauptstelle Potsdam der Bundesanstalt für Immobilien­aufgaben. Neben dem Bunker gehört zu dem zirka 190 Hektar großen Verkaufsobjekt bei Fürstenwalde (Oder-Spree) auch ein großes Waldstück. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht. Käufer ist ein Holzhändler aus Solingen.

Noch nicht geklärt ist, ob und wie der Bunker in Zukunft genutzt wird. Bisher hat die "Interessengemeinschaft Bunker Fuchsbau" ehrenamtlich das weitverzweigte unterirdische Bauwerk betrieben und dort wöchentlich Führungen angeboten. "Die Interessengemeinschaft hat die Möglichkeit, das Objekt zu mieten", so Stephan Regeler. "Der Käufer hat sich verpflichtet, einen Mietvertrag zu dulden." Allerdings stellte Regeler auch klar: Die Konditionen für den Mietvertrag seien vorgegeben und nicht mehr verhandelbar. Erst kürzlich hatten die Ämter Spreenhagen und Scharmützelsee ein Angebot der Bundesanstalt, die Bunkeranlage zu pachten, abgelehnt, weil sie die Konditionen nicht eingehen wollten. Man wisse offiziell noch nicht, dass das Objekt verkauft ist, sagte Wolfgang Thiede von der Interessengemeinschaft.

Bestandteil des Vertrages ist auch eine Gedenkstätte für das KZ-Außenlager Sachsenhausen, das sich neben dem Bunker befand. Gefangene des Lagers hatten am Ende der Nazi-Herrschaft dort noch Teile der unterirdischen Gänge für eine geplante Nachrichtenzentrale der SS ausheben müssen.

Keinerlei Anhaltspunkte haben sich dafür gefunden, dass der Käufer Kontakte in rechtsextreme Kreise hat. Diese Verbindung hatte ein Mitglied der Interessengemeinschaft hergestellt. Stephan Regeler bestätigte vielmehr, dass der Kaufvertrag eine Klausel enthält, dass der Bunker und die Gebäude nicht an rechtsextreme Parteien oder Organisationen verkauft oder vermietet werden dürfe. Wird die Klausel verletzt, ist eine Strafzahlung vorgesehen. Der neue Eigentümer bestätigte den Kauf, wollte Fragen aber nur schriftlich beantworten. Antworten gab es am Donnerstag nicht.

#13 » Für den Fuchsbau wird ein Pächter gesucht × Märkische Oderzeitung vom 12.05.2009

Von Stefan Lötsch
Petersdorf/Rauen (MOZ) Sowohl die Ämter Spreenhagen und Scharmützelsee als auch der Verein "Interessensgemeinschaft Bunker Fuchsbau" haben ein Angebot der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben abgelehnt, den Bunker Fuchsbau zu pachten und ihn damit künftig der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Damit ist weiter ungeklärt, ob das unterirdische Denkmal nach einem Verkauf weiter besichtigt werden kann.

Die Entscheidung, die die Gemeindevertreter von Bad Saarow jüngst im nicht öffentlichen Teil der Gemeindevertretung zu fällen hatten, fiel schnell und eindeutig: Bad Saarow hat keinerlei Absicht, den ehemaligen Bunker Fuchsbau, der teilweise auf Petersdorfer Gemarkung liegt, zu pachten. Ein entsprechendes Angebot hatte die Bundesanstalt für Bundesimmobilien unterbreitet. "Es wurde ein Vorschlag gemacht, den man nicht tragen kann", sagte Amtsdirektor Carsten Krappmann der MOZ. Nach Vorstellung der Bundesbehörde sollte die Gemeinde den Bunker, den ehemaligen Zentralen Gefechtsstandes der Luftverteidigung der DDR, pachten. Das Nutzungsrecht wäre aber mit zahlreichen Verpflichtungen verbunden: Dazu hätte unter anderem die Verkehrssicherungspflicht, die Übernahme der Betriebskosten und auch eine monatliche Nutzungsentschädigung von 500 Euro gehört. Ebenso müssten die Bestimmungen des Denkmalschutzes beachtet werden. "Das geht nicht. Das ist finanziell nicht tragbar", sagt Carsten Krappmann. Auch die Gemeinde Rauen, auf deren Gelände der Bunker sich ebenfalls befindet, lehnte ab. Dasselbe Angebot ist auch an den Verein "Interessensgemeinschaft Bunker Fuchsbau" gegangen, bestätigt deren Vorsitzender, Silvio Winter. Auch dort sieht man sich nicht in der Lage, die Forderungen zu erfüllen.

Derweil ist der Verkauf des "technischen Denkmals Fuchsbau" samt einer ausgedehnten Forstfläche immer noch nicht abgeschlossen. "Die Kaufvertragsverhandlungen des überwiegenden Teiles der Liegenschaft Forstfläche Rauener Berge mit dem darin befindlichen technischen Denkmal Bunker Fuchsbau stehen unmittelbar vor dem Abschluss", teilte Ralf Hugler, Leiter der Cottbusser Außenstelle der Bundesanstalt auf MOZ-Anfrage mit. Der von der Bundesanstalt ausgewählte Käufer wurde auch bei den Pachtverhandlungen mit einbezogen.

Nicht bestätigt hat sich dagegen, dass der potentielle Käufer Kontakte in rechtsextrem Kreise hat. Die Vermutung war aufgetaucht, weil ein Mitglied der Interessensgemeinschaft ein Gespräch zwischen dem Käufer und einem Geschäftsmann gehört haben will, bei dem der Name einer Stiftung fiel, die in rechtsextreme Kreise weist. "Der Verfassungsschutz hat die Zusammenhänge geprüft", sagte die Bundestagsabgeordnete Dagmar Enkelmann (Die Linke) der MOZ. Sie hat in Cottbus Akteneinsicht genommen. In den Akten steht, dass der Verfassungsschutz keine Hinweise hat, die auf rechtsextreme Kreise bei dem Käufer hinweisen.

"Ich habe trotzdem Bauchschmerzen", sagte die Bundestagsabgeordnete. Im Entwurf des Kaufvertrages sei eine empfindliche Strafe vorgesehen, für den Fall, dass der Bunker rechtsextremen Gruppen zur Verfügung gestellt wird. "Das ist vernünftig", so Dagmar Enkelmann. Allerdings ist die Höhe der Strafe relativ. Sie plädiert vielmehr dafür, in solch einem Fall eine Rückabwicklung festzuschreiben.

#12 » Richter stoppt Räumung des "Fuchsbaus" × Berliner Morgenpost vom 27.02.2009

Ein Richter hat gestern die Zwangsräumung des einstigen Militärbunkers "Fuchsbau" bei Fürstenwalde (Oder-Spree) durch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) per einstweiliger Verfügung gestoppt.

"Wenn wir hätten räumen müssen, wäre auch die Lüftungsanlage abgeschaltet worden. Dies hätte innerhalb von 48 Stunden erhebliche Schäden zur Folge gehabt", so Peter Thiede von der Interessengemeinschaft Bunkerfreunde. Seit 2006 betreiben die Bunkerfreunde in dem Bauwerk ein Museum, das an die Nutzung durch SS und NVA erinnert. Der Bund will die Immobilie verkaufen. Ein potenzieller Käufer will den Bunker nur lastenfrei und ohne Bunkerfreunde übernehmen. Dagegen wehrt sich die Interessengemeinschaft. Sie befürchtet rechtsextreme Kreise hinter den Kaufinteressenten.

#11 » Gerichtsvollzieher inspiziert Fuchsbau × Neues Deutschland vom 25.02.2009

Verein soll Bunkeranlage bei Fürstenwalde übergeben / Zieht die NPD auf das Gelände?

Von Sybille Gurack
Brandenburg Obergerichtsvollzieher Frank Neupert wird heute Vormittag im Auftrag der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) die zwangsweise Räumung der Geschäftsräume am Bunker Fuchsbau vornehmen. Der gemein...

#10 » Fuchsbau: Bund bietet Mietvertrag an × Märkische Oderzeitung vom 14.02.2009

Petersdorf bei Saarow (je) Im Streit um die Zukunft des ehemaligen NVA-Bunkers Fuchsbau trifft sich am Montag die Interessengemeinschaft. Sie kümmert sich seit Jahren um die Anlage und fürchtet wegen des geplanten Verkaufs um ihre Zukunft. Ihr soll ein Mietvertrags-Angebot vorgelegt werden, das auch einen Erwerber des Areals binden würde. Das geht aus einem Schreiben des Parlamentarischen Staatssekretärs im Bundesfinanzministerium, Karl Diller, an Dagmar Enkelmann, die Bundestags-Abgeordnete der Fraktion Die Linke, hervor.

Dagmar Enkelmann hatte sich in die Verhandlungen um den Verkauf eingeschaltet, als Befürchtungen laut wurden, hinter den Kaufinteressenten steckten Rechtsextreme. In Dillers Schreiben heißt es dazu, dafür hätten sich keine Anhaltspunkte gefunden. "Rein vorsorglich enthält der Kaufvertrag jedoch eine vertragsstrafenbewehrte Selbstverpflichtung des Käufers, den Kaufgegenstand nicht für extremistische oder andere nicht mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung zu vereinbarende Zwecke zur Verfügung zu stellen", schreibt er.

Diller tritt auch der Darstellung der Interessengemeinschaft entgegen, ihr drohe jetzt die Zwangsräumung. Die beziehe sich nicht auf den Bunker, sondern auf einen benachbarten gewerblich benutzten Bereich. Die zum Betrieb des technischen Denkmals notwendigen Flächen aus diesem Bereich, könnten von der Räumung ausgenommen werden.

#9 » Notaufruf zur Rettung eines Teils der deutschen Geschichte × Portal 'financial.de' vom 06.02.2009

Skandal: Bundesanstalt für Immobilienaufgaben tritt öffentliches Interesse und Denkmalpflege mit Füßen. Ehrenamtlichen Betreibern des ‘Fuchsbaus’ droht gerichtliche Zwangsräumung

Berlin, den 6. Februar 2009 - Das unersetzliche technische Einzeldenkmal ‘Fuchsbau’ bei Fürstenwalde (Oder-Spree) steht unmittelbar vor seiner ‘Zerstörung’ durch die öffentliche Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA).

Aufgrund einer erstinstanzlichen - noch nicht rechtskräftigen - Entscheidung betreibt die BIMA die gerichtliche Zwangsräumung der technischen Zentrale für das Denkmal, in der sich unter anderem die Steuerung für die Alarmanlage und das Besuchermanagement für die Öffentlichkeit befindet. Am 25. Februar 2009 soll die Räumung des gemeinnützigen Vereins und damit auch des eingetragenen Vereinssitzes stattfinden, obwohl Rechtsmittel eingelegt wurden und weitere Verfahren auch gegen die BIMA anhängig sind. Darüber hinaus wissen die Verantwortlichen der BIMA um die Gefahr für das Denkmal.

Der Fuchsbau ist ein Bunker südlich von Fürstenwalde in den Rauener Bergen in Brandenburg, dessen einzigartige Geschichte bis ins Jahr 1942 zurückreicht. Seit Dezember 2006 steht das gesamte eingefriedete Bunkerareal (rund 40 Hektar) sowie das daran direkt angrenzende KZ-Außenlager unter Denkmalschutz und wird ausschließlich ‘als der Allgemeinheit dienend’ genutzt; diese Rechte müssen unwiderruflich geschützt bleiben.

Ab dem Jahre 1942 wurde der Bau der - von der Waffen-SS genutzten - Anlage von Häftlingen des Konzentrationslagers Sachsenhausen - Außenlager Fuchsbau durchgeführt. Im KZ-Außenlager und im BRAHL-Stollen waren unter anderem rund 2.000 Häftlinge des Fuchsbaus untergebracht. Ab 1965 wurde der Fuchsbau der ‘Zentrale Gefechtsstand’ (ZGS) des Warschauer Paktes und war für die Flugsicherung sowie die zivile und militärische Luftlage zuständig. Von 1991 bis 1995 diente der Komplex der Bundeswehr für die Flugsicherung.

Der Fuchsbau ist also der einzige Bunker der Welt, in dem zeitversetzt drei Armeen über viele Jahre in denselben Räumen ihren technischen Dienst versahen. Der gemeinnützige Verein Interessengemeinschaft Fuchsbau hat sich in den vergangenen Jahren aufopferungsvoll um den Erhalt, den Betrieb und die technische Rekonstruktion der Anlage gekümmert, um der Allgemeinheit diesen wichtigen Teil der deutschen Geschichte zu erhalten und objektiv zu präsentieren. Tausende von begeisterten Besuchern nutzen seit 2006 die wöchentlich angebotenen Führungen durch die Bunkeranlage.

Was ist der Grund für die überstürzte Aktion der BIMA?

Das technische Einzeldenkmal ‘Fuchsbau’ und seine ‘lebensnotwendigen’ Gebäude sollen ohne Rücksicht auf soziale Verantwortung und Verluste geräumt und schlussendlich verkauft werden. Ein Schlag ins Gesicht der vielen, ehrenamtlichen Helfern, die tausende Arbeitsstunden und privates Geld in den Erhalt der Anlage investiert haben. Der Bieter will das Objekt unter allen Umständen nur frei von Rechten Dritter erwerben.

Die geplante Zwangsräumung würde dazu führen, dass die Alarmanlage und alle anderen Sicherheitseinrichtungen für das Denkmal de facto außer Gefecht gesetzt und somit Kriminellen wieder ihr Werk erleichtert wird. Der seit Jahren vom als gemeinnützig anerkannten Verein auf der Grundlage des Denkmalsrechts gesicherte Erhalt des Denkmals wird unterbrochen. Der Verein soll dafür, dass er ehrenamtlich arbeitet, dann auch noch monatlich bezahlen. Dies ist der BIMA mehr als bewusst.

Nur durch eine breite Unterstützung durch die Allgemeinheit konnten 2008 große Schäden, die vor dem Einbau der Techniksysteme in der Betriebszentrale durch Einbruch und Vandalismus entstanden sind, beseitigt werden.

Darüber hinaus soll der Strom für die Anlage abgeschaltet werden, was unweigerlich dazu führt, dass starker Schimmelbefall einsetzt. Die Kosten zur Beseitigung des in wenigen Tagen angerichteten Schadens wären einem privaten Käufer nicht mehr zuzumuten und somit wäre die gesetzliche Denkmalerhaltungspflicht ausgehebelt. Ist das etwa von der BIMA geduldet und weil Bieter so gewollt?

Medienberichten zufolge könnte hinter dem höchsten Bieter auch die rechtsradikale Szene mit ihrem undemokratischen Gedankengut stecken. NPD-Funktionäre sprechen in den Medien davon, dass sie den Kauf als Partei allein nicht stemmen könnten, wobei ‘es aber andere Wege geben würde.’ Die BIMA wies in einem Telefonat vom 02. Februar 2009 auf ihr angeblich vorliegende Bedenken des Zentralrates der Juden hin. Was liegt dort vor?

Kann es sich der deutsche Staat unter Bundeskanzlerin Frau Dr. Merkel bei solch einer Geschichtsträchtigkeit von Denkmal sowie KZ-Außenlager innenpolitisch und vor der Welt überhaupt moralisch leisten, diese beiden zusammengehörenden Denkmale dann so gefährdet in Privathand zu geben? Bei anderen ähnlich gelagerten Immobilien wurde das früher vehement verhindert.

Warum der derzeitige Favorit der BIMA nach Ablauf der Bieterfrist überhaupt noch ein Gebot platzieren konnte und zudem bestens über das bis dato höchste Angebot informiert war, ist ebenfalls rätselhaft. Es gibt Bieter, welche sich bei ihren Geboten am realen Verkehrswert orientiert haben und nicht an zweifelhaften ideellen Werten. Dem Höchstbietenden sei - nach rund 30-minütiger Besichtigung des geschichtlich besonders bedenklichen Altbauteils - das Objekt angeblich schon ‘ans Herz gewachsen’. Worauf gründet sich sein Gebot, welches um das Doppelte über dem Verkehrswert liegt? Was will er wirklich kaufen?

Ist der Bund angesichts des Milliardenumfangs seiner Konjunkturmaßnahmen wirklich bereit, die beiden so geschichtlich belasteten Denkmale inklusive der vergleichsweise kleinen Bewirtschaftungsfläche vom Ehrenamt und Gemeinnützigkeit in private Hand zu geben und damit unwiederbringlich zu riskieren, dass ihm dann jegliche Befugnis sowie Kontrolle im Fall einer möglichen Nutzung durch rechtsradikales Gedankengut später verloren geht? Sollte es soweit kommen dürfen, gebe es dafür keine Entschuldigung.

Jetzt sind alle Politiker, auch Mitglieder des Bundestages und Medien bundesweit gefordert, die Verantwortlichen der BIMA zur sozialen Vernunft zu rufen und weiteres Unheil für den ‘Fuchsbau’ abzuwenden. Es ist mehr als unwahrscheinlich, dass eine solche vernünftige Entscheidung vom Bundesrechungshof kritisiert würde. Jedwede Unterstützung im Kampf um dieses Stück deutscher Geschichte ist herzlich willkommen, wenn dadurch soziale Verantwortung über betriebswirtschaftliches Handeln die Oberhand gewinnt.

#8 » Fuchsbau-Käufer bestreitet politisches Interesse × Märkische Oderzeitung vom 22.01.2009

Solinger Unternehmer will den Bunker auch künftig für die Öffentlichkeit zugänglich machen

Petersdorf b. Bad Saarow (lö) Der Kaufinteressent für den so genannten Bunker Fuchsbau bei Fürstenwalde (Oder-Spree), dem ehemaligen zentralen Gefechtsstand für die Luftwaffe der NVA, will die Anlage auch nach einem Erwerb der Öffentlichkeit zugänglich machen. Darüber hinaus strebt er einen Mietvertrag mit der "Interessensgemeinschaft Bunker Fuchsbau" an. Der Verein hat in den vergangenen Jahren die verzweigten unterirdischen Gänge, die teilweise noch von KZ-Häftlingen im Dritten Reich angelegt wurden, wieder zugänglich gemacht.

Der Kaufinteressent Philipp Grellmann aus Solingen bestreitet auch, Kontakte ins rechtsextreme Lager zu haben. Entsprechende Vermutungen waren in der vergangenen Woche geäußert worden. Einziger Gewährsmann dafür ist momentan der Fürstenwalder Wolfgang Thiede von der Interessensgemeinschaft. Gerlinde Stobrawa, Bürgermeisterin von Bad Saarow, auf deren Gemeindegebiet teilweise das Bunkergelände liegt, hatte jüngst in der Gemeindevertretung noch einmal gesagt, dass zuständigen Stellen keine Hinweise auf einen politischen Hintergrund des Kaufinteressenten vorliegen. "Uns sind keinerlei Maßnahmen in diese Richtung bekannt." Auch dem Landesinnenministerium liegen keine Hinweise vor.

Nach eigenen Angaben will Philipp Grellmann ebenfalls einen politischen Missbrauch ausschließen. In dem Mietvertrag mit der Interessengemeinschaft soll eine Passage deshalb auch lauten: "Die Interessengemeinschaft verpflichtet sich das Einzeldenkmal Bunker Fuchsbau niemals einer Rechtsgruppierung oder Partei wie zum Beispiel der NPD oder DVU oder sonstigen für jegliche Zwecke zur Verfügung zu stellen."

Stephan Regeler von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, die das Objekt samt einer Waldfläche von 190 Hektar verkauft, sagte, dass man an dem Interessenten festhalten wolle: "Wir haben einen Käufer", so Regeler. Allerdings sei der Kaufvertrag noch nicht abgeschlossen. "Wir haben alles so gemacht, wie es üblich ist." Er rechnet damit, dass es in einigen Wochen zu einem endgültigen Abschluss kommt. Man sei sich der Verantwortung bewusst, so Regeler. In dem Kaufvertrag soll eine missbräuchliche Nutzung politischer Art ausgeschlossen werden.

#7 » Kampf um den „Fuchsbau“ × Solinger Tageblatt vom 22.01.2009

BUNKER-KAUF Solinger Holzhändler wird in die rechte Ecke gestellt

( flm )
Der Feind sitzt im Bunker: „Die wollen einfach den Kauf verhindern“, sagt Jens Philipp Grellmann. Der 63-jährige Holzhändler aus Wald und sein 21-jähriger Sohn Philipp wollen bei Bad Saarow einen 190 Hektar großen Forst kaufen – und werden in den letzten Tagen massiv durch die Mühlen ostdeutscher Zeitungen gedreht.

Denn mitten im Wald liegt der „Fuchsbau“ – ein von der Waffen-SS errichteter und später von der Nationalen Volksarmee und der Bundeswehr genutzter denkmalgeschützter Bunker. In neuerer Zeit wird er von der Interessengemeinschaft Bunker-Fuchsbau e. V. gepflegt, die auch Besichtigungen anbietet („eine absolut nicht NVA- oder SED-lastige Führung“). Der Verein, vermutet Jens Philipp Grellmann, habe ein Interesse daran, ihn zu diskreditieren: „Die versuchen mich in die rechte Szene zu drücken und ein Politikum daraus zu machen.“

Entsprechende Schlagzeilen gab es bereits: „Kauft NPD Bunker über Strohmann?“, fragte die Berliner Morgenpost, und „Neues Deutschland“ wusste: „Behörden prüfen rechtsextreme Kaufinteressen“. „Ich habe wissentlich noch nicht ein einziges Mal in meinem ganzen Leben Kontakt mit solchen Leuten gehabt“, ärgert sich Grellmann über die Vorwürfe.

Der Interessengemeinschaft will er einen Mietvertrag anbieten, der jegliche Nutzung durch Rechtsextreme verbietet. Offiziell wollte die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben in Cottbus, die das Gelände vermarktet, dazu gestern gegenüber dem ST nicht Stellung nehmen. Der Kaufvertrag über die Liegenschaft Rauener Berge soll aber in Arbeit sein.

Bunker soll weiter der Öffentlichkeit zugänglich sein

Die Solinger Holzhändler sind bei der Bundesimmobilienverwaltung keine Unbekannten. „Wir kaufen im Osten seit Wendezeiten ein und haben in allen neuen Bundesländern Liegenschaften“, erläutert Jens Grellmann. Auf fast allen Grundstücken gebe es Hinterlassenschaften wie Bunker, Panzersperren oder Stasi-Wachttürme. Ärger gab es bisher nicht – und die Türme ließen sich immerhin für Jagdzwecke nutzen.

Auch der „Fuchsbau“ soll weiter einen Sinn haben. Philipp Grellmann: „Als Eigentümer der Liegenschaft werde ich dieses Technische Denkmal, das mir sehr ans Herz gewachsen ist, der Öffentlichkeit noch zugänglich machen, auch wenn es die Interessengemeinschaft schon lange nicht mehr geben wird.“ Von der will er zunächst den Schlüssel zum Bunker haben. Den rücke der Verein nicht heraus; man streite vor dem Landgericht Frankfurt.

#6 » Kauft NPD Bunker über Strohmann? × Berliner Morgenpost vom 21.01.2009

Der geplante Verkauf des einstigen Militärbunkers "Fuchsbau" bei Fürstenwalde (Oder-Spree) durch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) an einen privaten Investor hat den Verfassungsschutz des Landes Brandenburg auf den Plan gerufen.

Von Rudolf Schmidt
Sicherheitskreise vermuten einen verdeckten Schachzug von NPD-Funktionären. Nach Informationen der Morgenpost soll die 7500 Quadratmeter große Immobilie mit 190 Hektar Waldfläche für rund eine Million Euro an einen Holzhändler aus Solingen (Nordrhein-Westfalen) verkauft werden. Sicherheitskreise sehen die Stiftung "Kontinent Europa" als Geldgeber des Holzhändlers. Als sogenannter "Deutschland-Beauftragter" der Stiftung fungiert der NPD-Funktionär Andreas Molau. Der ehemalige Waldorflehrer wollte im drei Kilometer entfernten Rauener Gut Johannesberg ein NPD-Schulungszentrum errichten. Molau hatte zunächst das Gut erwerben können. Wegen eines Formfehlers konnte der Kauf aber rückgängig gemacht werden.

NPD-Landeschef Klaus Beier sagte auf Anfrage der Morgenpost: "Klar ist, dass der NPD-Kreisverband Oderland einen Kauf sicherlich nicht stemmen könnte. Es gibt aber andere Möglichkeiten."

Eine genaue Prüfung des Sachverhalts sieht der SPD-Bundestagsabgeordnete Peter Danckert "als zwingend geboten an. Alles andere wäre fahrlässig. Der Bunker ist keine x-beliebige Immobilie", sagt Danckert. Der Bau ist mit brisanter Technik vollgestopft. Zu DDR-Zeiten war hier die streng geheime Luftabwehr-Zentrale des Warschauer Paktes untergebracht. Viele technische Anlagen sind noch vollfunktionsfähig. So kann man noch heute über abhörsichere Telefonleitungen mit aller Welt kommunizieren. Der jetzige Betreiber, der gemeinnützige Verein Interessengemeinschaft Bunker Fuchsbau, hat das ausprobiert. "Wir haben mit Leuten in Australien gesprochen", sagt Vereinsmitglied Wolfgang Thiede. Er hat auch an der Redlichkeit des Holzhändlers aus Solingen seine Zweifel:"Zwar gibt es Wald rings um die Bunkeranlage. Viele Teile sind aber schlichtweg nicht zu nutzen, weil es sich um ein Bergbaugefährdungsgebiet handelt." Bis 1874 wurde dort Braunkohle Untertage abgebaut. Es besteht deshalb Einsturzgefahr. Außerdem habe sich der Holzhändler bei einer Besichtigung des Geländes im Spätsommer 2008 ausschließlich für die von der Interessengemeinschaft aufwendig sanierten Bunkerräume interessiert.

BIMA-Sprecherin Melanie Matz wollte weder bestätigen noch dementieren, dass es sich beim Interessenten um den Holzhändler handelt: "Der Kaufinteressent mit dem besten Kaufangebot ist der Bundesanstalt aus anderen Grundstücksgeschäften bekannt und lediglich an der Nutzung der forstwirtschaftlichen Flächen interessiert, die den Bunker umgeben und die den eigentlichen Kaufgegenstand ausmachen."

#5 » Verfassungsschützer am Fuchsbau × Neues Deutschland vom 17.01.2009

LINKE fordert Erhalt der denkmalgeschützten Anlage / Behörden prüfen rechtsextreme Kaufinteressen

Von Sybille Gurack
Die Linkspartei setzt sich für den Erhalt der bei Fürstenwalde gelegenen Bunkeranlage Fuchsbau als technisches Denkmal ein. Dies erklärte gestern die Erste Parlamentarische Geschäftsführerin der Bundestags-LINKEN, Dagmar Enkelmann, vor Ort auf einer Pressekonferenz. Außerdem solle die Gedenkstätte für das ehemalige KZ-Außenlager Sachsenhausen in ein künftiges Konzept für die ehemalige Militäranlage einbezogen werden, so Enkelmann

Anlass der Veranstaltung war der geplante Verkauf der denkmalgeschützten Bunkeranlage durch die Bundesimmobilienagentur (BIMA) ohne ein Nutzungs- und Bestandskonzept (ND, 14.1.). Enkelmann informierte, dass sie Bundesfinanzminister Peer Steinbrück um Sachaufklärung und Verwendung für die Einrichtungen gebeten habe. Noch während der Presskonferenz wurde seine Antwort übermittelt, die da lautete: der Verkauf sei noch nicht vollzogen – geprüft werde derzeit ein möglicher rechtsextremer Hintergrund. Überdies ließ Steinbrück erklären, dass die historische Aufarbeitung gesichert werde. Alle verantwortlichen Gremien seien sensibilisiert.

Zwei Stunden zuvor hatte Enkelmann erstmalig selbst den geschichtsträchtigen Bunker besichtigt. »Als Historikerin bin ich überaus begeistert, welche Möglichkeiten das Objekt bietet«, sagte die Politikerin danach.

Bereits am Donnerstag war Philip Grellmann aus Solingen auf dem Gelände erschienen. Er konnte eine Zutrittserlaubnis der BIMA vorweisen und wurde von Bundesbeamten als »Kaufinteressent« bezeichnet. Die Begrüßung am Bunker fiel jedoch im doppelten Sinne frostig aus: Keiner stellte sich vor. Keiner wollte fotografiert werden.

Mitglieder der gemeinnützigen Interessengemeinschaft Bunker-Fuchsbau e.V., die den Bau noch betreibt, wollen an der Einfriedung alle zehn Meter Sicherheitsleute gesehen haben. Grellmann kam in Begleitung einer Dame und zweier Herren. Erstere soll bei der Thurn & Taxis Waldbetreuungsgesellschaft Niederlassung Baruth angestellt sein. Die kleine Gruppe wanderte durch den Wald auf die Anhöhe über dem Kopf des Bunkers. Der Nebel beeinträchtigte den Blick auf die umliegenden Gebäude, die Unterbringungsmöglichkeiten und Konferenzräume, den Pistolenschießstand und die Kiesgrube.

Nicht zu sehen war auch der Gedenkstein für die Opfer des KZ-Außenlagers, die hier unter Aufsicht der SS den Bunker bauen mussten. Die am Kopfbau Frierenden erhitzten sich derweil mit Mutmaßungen, was der westdeutsche Grellmann will. Gegenüber ND behauptete der Interessent nach dem Rundgang, er habe sich nur für den Wald interessiert. Als »grotesk« bezeichnete er zudem die Gerüchteküche um seine Person. »Ich habe im ganzen Leben noch nie mit Rechten oder mit dem Verfassungsschutz zu tun gehabt.«

Auf dem neuesten Stand scheint Grellmann indes nicht zu sein: Vor zehn Tagen rückten nämlich drei Verfassungsschutzbeamte aus Berlin am Fuchsbau an. Die Drei zogen ihre Dienstausweise und dann unverrichteter Dinge wieder ab – sie hatten aufgeklärt, dass sie bereits in Brandenburg seien. Ein Sprecher der rechtsextremen NPD erklärte unterdessen, er werde zum Thema »Fuchsbau« nichts bestätigen und nichts dementieren.

#4 » Wird der Fuchsbau an Neonazis verhökert? × Neues Deutschland vom 14.01.2009

Im brandenburgischen Fürstenwalde befürchtet man den Verkauf einer Bunkeranlage an die NPD

Von Sybille Gurack
Der Bunker »Fuchsbau« war ein Lieblingsprojekt des SS-Reichsführers Heinrich Himmler. Die NVA unterhielt in der geheimen Anlage in der Nähe des brandenburgischen Fürstenwalde die Zentrale Luftverteidigungsstelle. Nun könnte die rechtsextreme NPD den Bunker übernehmen, befürchtet eine lokale Initiative.

Mysteriöse Dinge geschehen im brandenburgischen Fürstenwalde. Die in der Nähe gelegene Bunkeranlage soll verkauft werden. Für Mitte Januar hat sich bereits ein Herr G. aus Solingen angemeldet. Er will mit seinem Landschaftsbauer Umgestaltungen rings um den Bunker besprechen. Der jetzige Betreiber der Anlage -der gemeinnützige Verein Interessengemeinschaft Bunker Fuchsbau gem. e.V.- ist aufgefordert die Schlüssel zu übergeben. Der Verein weigert sich allerdings. Denn es gibt immer mehr Anzeichen, dass der Käufer aus der rechtsextremen Szene kommt.

Die Verkaufsmodalitäten der Bundesanstalt für Inmmobilienaufgaben (BIMA), praktisch der Makler der Regierung, sind alles andere als transparent. Fakt ist, dass es am 2. Februar im Fürstenwalder Umland eine Beratung gibt zum Thema: »Mögliche Gefahr rechtsextremen Gedankengutes im technischen Denkmal Fuchsbau«. Eingeladen hat der SPD-Bundestagsabgeordnete Jörg Vogelsänger.

Ein weiterer Hinweis ist, dass die rechtsextreme NPD ihre gerade erworbene Immobilie im 8000 Meter entfernten Rauen jüngst räumen musste. Schadenfrohen Anwohnern wurde dabei zugerufen, dass man zwar ausziehen, aber nicht weit fortgehen werde. Und ein drittes Indiz für rechte Käufer ist, dass es seitens des Staates offensichtlich kein Interesse daran gibt, dass technische Denkmal Bunkeranlage für die Öffentlichkeit zu erhalten.

Dubioser Bieter Philipp G. aus Solingen

Denn das Kaufangebot des gemeinnützigen Trägers wurde ausgeschlagen. 10 000 Euro hatten die Vereinsmitglieder aufgebracht, um die Anlage zu kaufen, in der SS, NVA und Bundeswehr wichtige Nachrichtenanlagen unterhielten.

Der Verein hatte vor vier Jahren die bis dahin versiegelte Bunkeranlage von meterdicken Betonschichten im Haupteingang befreit, die Hunderte Meter langen Gänge wieder klimatisiert und nicht zuletzt einen Großteil der Technik aus vergangenen Zeiten instand gesetzt. Bis heute tragen die Mitglieder monatlich 2000 Euro Betriebskosten, organisieren wöchentlich Führungen durch das europaweit einmalige Denkmal. Überaus erfolgreich ist auch die Zusammenarbeit mit Schülerprojekten vor Ort. In- und ausländische Besucher würdigen immer wieder den gelungenen Spagat, die umstrittene Geschichte der Anlage so neutral als technisches Denkmal zu präsentieren.

Ende Dezember dann der Schock: Ein Herr Schulze von der BIMA teilte lapidar mit, dass das Angebot des Vereins nicht berücksichtigt werden konnte. Zugleich erwähnte er einem vom ihm »ausgewählten Erwerber«. Der outete sich bereits 2008 selbst telefonisch und per E-Mail als Philipp G. aus Solingen. Er bot an, immer das Doppelte vom Höchstgebot zu zahlen. Nachforschungen ergaben, dass Herr G. mit seinem Sohn Kaminholz verkauft. Ein Holzfäller- Familienbetrieb, der 800 000 Euro für eine Bunkeranlage bezahlt?

Zwar gibt es Wald rings um die Bunkeranlage. Aber auf der 190 Hektar großen Fläche wachsen weder Edelhölzer noch Trüffel. »Forstwirtschaftlich ist hier kein Gewinn zu machen, das bestätigte uns auch ein bayrischer Forstbetrieb, der ursprünglich Interesse hatte«, so die Vereinsmitglieder. Abgesprungen sei dieser vor allem bei der Info, dass es sich um ein Bergbaugefährdungsgebiet handele, wo maschinelle Beforstung nicht möglich sei.

Technisches Denkmal nicht vorgesehen

Weil immer wieder Braunkohlestollen einbrechen können, ist auch ein Interessent eines Abenteurer-Parks gegangen. Bauliche Veränderungen sind praktisch unmöglich. Der lokale Verein wollte von der BIMA nun wissen, welche Nutzung der neue Eigner vorsehe. Dabei drängt sich die Vermutung auf, dass Herr G. nur Bieter, nicht Käufer sei. Zum Käufer wolle man indes keine Angaben machen. Nur: Verhandlungsberater aus Schweden seien dabei und der Name Thurn & Taxis fiel. Panik sei verfehlt, schließlich gehe es nur um den Verkauf eines Aussenbereiches mit Wald. Dabei beruft sich die Bundesanstalt auf einen Fehler im Flächennutzungsplan: Tatsächlich ist das Technische Denkmal im Plan nicht berücksichtigt. Ein Fehler, der bislang nicht beseitigt wurde. Ende 2008 bekundeten die an der Liegenschaft beteiligten Ämter Scharmützelsee und Spreenhagen, dass sie die gemeinnützige Arbeit des Vereins Fuchsbau beführworten und eine Änderung des Flächennutzungsplanes zum Sondergebiet »Museum« eingeleitet hätten.

Die Mitglieder der Interessengemeinschaft befürchten jetzt, dass der Bunker - einst Lieblingsobjekt Heinrich Himmlers - zum Pilgerort mutieren könnte. Hier sind die Fernschreiber des Sicherheitsdienstes der SS, die originalen Wasserhähne und teilsweise auch noch Klo-Brillen vorhanden. Die BIMA reagierte auf solche Vorwürfe abwehrend, indem sie der Interessengemeinschaft vorwirft, sie würde die Geschichtsträchtigkeit konstruieren. Das der Verein vom Brandenburger Landtag keine Unterstützung zu erwarten hat, belegt eine Unterschriftensammlung, die Mitte September 2008 an den Petitionsausschuss eingesandt worden war. Die damit verbundene Bitte, den Verein zu unterstützen, wurde abgebügelt: »Für den Petitionsausschuss ist nicht ersichtlich, wie das Land Brandenburg Einfluss auf die Verwendungsbemühungen des Bundes nehmen könnte.« Noch drastischer drückte sich die zuständige Referatsleiterin der BIMA aus. Sie riet der Interessengemeinschaft: »Suchen Sie sich doch einen anderen Bunker zum Spielen!«

#3 » Für einen öffentlichen Fuchsbau·Bunker in Petersdorf × Märkische Oderzeitung vom 10.09.2008

Von Stefan Lötsch
Bad Saarow/Fürstenwalde (MOZ) Die Gemeinde Bad Saarow setzt sich dafür ein, dass der Bunkeranlage Fuchsbau weiter öffentlich zugänglich bleibt und gemeinnützig betrieben wird. Wie berichtet, soll der Fuchsbau verkauft werden.

Interessenten haben sich schon gemeldet, sogar die ersten Angebote seien eingegangen, sagt ein Mitarbeiter der Cottbusser Außenstelle des Bundesamtes für Immobilienaufgaben (Bima). Die Behörde will die ehemals militärisch genutzte und weit verzweigte Bunkeranlage Fuchsbau zwischen Fürstenwalde und Petersdorf verkaufen. Bis zum 30. September können noch Angebote abgegeben werden. 1,2 Millionen Euro will die Behörde für den Bunker und ein großes Waldstück. Ein Zuschlag könnte schnell erteilt werden, sagt der Mitarbeiter. Haben mehrere Bieter ein ähnliches Angebot abgegeben, zieht sich die Prozedur aber in die Länge.

Unabhängig davon können die Vorstellungen des Bundes auch noch durchkreuzt werden. Denn gegen den Verkauf regt sich Widerstand. Die Interessengemeinschaft Bunker Fuchsbau, die in mühseliger Arbeit den Bunker wieder zugänglich gemacht hat und Führungen anbietet, fürchtet, dass ihre Arbeit umsonst war. Denn die komplette Anlage, deren Anfänge in die Nazi-Zeit zurückreichen, ist zwar als technisches Denkmal deklariert. Ein neuer Eigentümer dürfte die Bausubstanz nicht einfach beseitigen. Über eine Nutzung ist aber nichts ausgesagt. Da setzt nun die Interessensgemeinschaft an und hat inzwischen Verbündete gefunden.

Auf ihrer Sitzung haben die Gemeindevertreter von Bad Saarow jüngst beschlossen, dass die Bima die öffentliche Nutzung und die Zugänglichkeit des Denkmals sichern soll. Darüber hinaus soll geprüft werden, "inwieweit eine Regelung durch die Gemeinde getroffen werden kann, die über den Schutz als Denkmal hinausgeht, insbesondere zur Sicherung der Gemeinnützlichkeit des Denkmals im Sinne einer musealen Einrichtung." Zunächst hatte die Amtsverwaltung der Gemeindevertretung vorgeschlagen, eine Erhaltungssatzung zu erlassen. Allerdings hätte dies nicht zum gewünschten Ziel geführt. Deshalb wird nach einer anderen Lösung gesucht. Trotzdem soll mit dem Beschluss ein schnelles Signal gesetzt werden, sagte Amtsdirektor Carsten Krappmann. Gleichzeitig wird auch die Arbeit der Interessensgemeinschaft gewürdigt.

Der Schutz-Status des Bunker sage nichts über eine Nutzung aus, erläuterte Wolfgang Thiede von der Interessengemeinschaft noch einmal den entscheidenden Punkt. "Wir wollen die Gemeinnützigkeit", so Thiede. Dann sei klar, was mit den Einnahmen passiert. "Das Denkmal läuft in diesem Jahr kostendeckend", so Thiede. "Im nächsten Jahr rechnen wir mit einem Überschuss. Der soll wieder in das Denkmal fließen."

Auch Bürgermeisterin Gerlinde Stobrawa sprach sich dafür aus, für die Gemeinnützigkeit einzutreten. Bei zwei Besuchen hatte sie sich von der Arbeit der Interessengemeinschaft überzeugt. Selbst Parteikollege Lothar Bisky, Bundeschef der Partei Die Linke, setzte sich für den gemeinnützigen Erhalt des Bunkers eins. Dort befand sich vor der Wende der zentrale Gefechtsstand der Truppen des Warschauer Paktes.

#2 » Bund will Bunker verkaufen × Märkische Oderzeitung vom 16./17.08.2008

"Fuchsbau" bei Fürstenwalde diente der Luftüberwachung

Fürstenwalde Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben will den ehemaligen Bunker Fuchsbau, eine weit verzweigte unterirdische Anlage in der sich einst der zentrale Gefechtsstand des Warschauer Paktes (!?!) befand, verkaufen. Der Bunker gehört zu einer 190 Hektar großen Waldfläche, die in der Nähe von Fürstenwalde (Oder-Spree) liegt. Die Kaufpreisvorstellung der Bundesbehörde liegt bei 1,2 Millionen Euro. Die Anlage selbst ist in die Denkmalliste des Landes Brandenburg aufgenommen worden. Ein Käufer müsse deshalb eventuelle Nutzungs- und Planungsabsichten frühzeitig mit der Denkmalbehörde abstimmen, sagt Ralf Hugler von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. "Im Übrigen hat jeder künftige Eigentümer die gesetzlichen Regelungen des Denkmalschutzes zu beachten."

Der Bunker war 1942 von KZ-Häftlingen als Nachrichtenzentrale der Waffen SS gebaut worden. Zu DDR-Zeiten befand sich in der umfangreich ausgebauten Anlage die zentrale Luftüberwachung für die Staaten des Warschauer Pakts. Die Bundeswehr übernahm den Fuchsbau nach 1990. Vor knapp zwei Jahren hat eine Interessengemeinschaft die unterirdische Anlage wieder zugänglich gemacht, bietet nun regelmäßige Führungen an.

#1 » Zentraler Gefechtsstand zu verkaufen × Märkische Oderzeitung vom 15.08.2008

Von Stefan Lötsch
Petersdorf b. Saarow/Fürstenwalde (MOZ) Noch vor 20 Jahren hätten selbst mehrere Millionen Mark nicht gereicht, auch wenn das manch westlicher Geheimdienst gerne gezahlt hätte: Die 190 Hektar Wald bei Fürstenwalde, die der Bund nun für 1,2 Millionen Euro verkaufen will, waren ein streng bewachtes und abgeschirmtes Militär-Gelände.

Mehrere Jahrzehnte lang war das Gebiet südlich von Fürstenwalde, auf der Gemarkung von Petersdorf bei Bad Saarow, für das Militär von hoher Bedeutung. Seit 1942 hatten im Bunker Fuchsbau zunächst die Waffen SS, dann die NVA und nach der Wende kurz die Bundeswehr wichtige militärische Bereiche unter die Erde verlagert. Inzwischen spielt die weitverzweigte unterirdische Anlage militärisch keine Rolle mehr, sondern ist ein technisches Denkmal. Der Bund als Eigentümer will das Areal nun zu Geld machen. 1,2 Millionen Euro, so die Preisvorstellungen des Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, soll eine 190 Hektar große Forstfläche kosten, zu der auch die Bunkeranlage gehört.

"Die Kaufpreisvorstellung der Bundesanstalt basiert auf einer Bewertung der Grundstücksflächen und des darauf befindlichen Holzvorrates", sagt Ralf Hugler von der Bundesanstalt. Nachdem einige Zeitungsannoncen erschienen sind, haben sich schon Interessenten gemeldet. Am 21.August und am 2.September wird es Besichtigungstermine für das Areal geben.

Vor allem die Interessensgemeinschaft Bunker Fuchsbau verfolgt die Verkaufsabsichten mit gemischten Gefühlen. Sie hatte das Areal gepachtet, den Bunker wieder zugänglich gemacht und in viel Kleinarbeit hergerichtet. Regelmäßig finden dort Führungen statt. Das wird auch fortgesetzt, sagt Wolfgang Thiede von der Interessengemeinschaft. Auch wenn die Bundesanstalt inzwischen den Pachtvertrag gekündigt hat. "Wir wollen, dass die Anlage weiter für die Allgemeinheit erhalten bleibt", sagt Wolfgang Thiede. Die Interessengemeinschaft hat deshalb vor dem Verwaltungsgericht eine Klage angestrengt, was denn da nun eigentlich verkauft wird. Laut Flächennutzungsplan ist es lediglich Wald. "Was nicht eingearbeitet ist, ist, dass es seit 2006 ein technisches Denkmal gibt", sagt Wolfgang Thiede. Wenn es nur Wald wäre, hätte der Bunker zurückgebaut werden müssen. Immerhin war er ja schon einmal für teures Geld aufwändig verschlossen worden.

Ralf Hugler verweist darauf, dass sich ein künftiger Eigentümer bei einer, wie auch immer gearteten, Nutzung mit der Denkmalbehörde abzustimmen hat. Im Verkaufsexposé werde darüber hinaus darauf hingewiesen, dass eine Interessengemeinschaft eine Nutzungsabsicht hat. Da es sich um ein Denkmal handelt, könne der Bunker nur gemeinnützig betrieben werden, sagt Thiede. Sollte man nicht mehr zum Zuge kommen, will die Interessengemeinschaft vom Bund Geld zurückverlangen, für all das, "was wir reingesteckt haben", so Thiede.